Mit wenigen Monaten bis zu seiner Rückkehr ins Weiße Haus intensiviert Donald Trump seinen Rechtskrieg gegen die Medien. Der designierte US-Präsident hat Klagen in Milliardenhöhe gegen große Medienhäuser eingereicht. Diese Maßnahmen, die Trumps anhaltende Feindschaft gegenüber der Presse unterstreichen, werfen ernsthafte Fragen zur Pressefreiheit in den USA auf. Im Folgenden betrachten wir die Klagen und ihre möglichen Folgen.
Trumps wachsender Rechtskrieg gegen die Medien
Kurz vor der Präsidentschaftswahl 2024 hat Trump seine rechtlichen Schritte gegen die Medien deutlich ausgeweitet. Edward Andrew Paltzik, Trumps Anwalt, forderte in einem Schreiben an die New York Times und Penguin Random House Schadensersatz in Höhe von 10 Milliarden Dollar. Das Schreiben beschuldigt die Times, falsche und schädliche Inhalte über Trumps Geschäftsgebaren und persönliche Geschichte zu verbreiten, insbesondere in Artikeln von Peter Baker, Michael Schmidt und Susanne Craig.
Trumps Anwälte werfen der Zeitung vor, ein “Sprachrohr” der Demokratischen Partei zu sein und behaupten, sie führe eine Kampagne der „industriellen Verleumdung“ gegen ihn. Die Vorwürfe konzentrieren sich auf Artikel, die mit dem Buch Lucky Loser: How Donald Trump Squandered His Father’s Fortune and Created the Illusion of Success in Verbindung stehen. Laut Trumps Anwälten verbreitet das Buch falsche und verleumderische Behauptungen über sein Vermögen und seine Geschäftsimperien.
Weitere Medien im Fokus von Trumps Klagen
Neben der New York Times sind auch andere Medienunternehmen Ziel von Trumps juristischen Angriffen. So verklagte seine Kampagne das Daily Beast wegen eines Artikels über die Spendensammlung von Chris LaCivita, einem hochrangigen Mitglied seines Wahlkampfteams. Laut Trump sei die Darstellung der Fundraisingaktivitäten ungenau, und er forderte eine Korrektur.
Auch CBS News steht im Visier: Trump reichte eine weitere Klage über 10 Milliarden Dollar ein, in der er den Sender beschuldigt, die Berichterstattung in einem Interview mit Vizepräsidentin Kamala Harris in der Sendung 60 Minutes zugunsten der Demokraten verzerrt zu haben. CBS wies die Klage als „völlig unbegründet“ zurück.
Konsequenzen für die Pressefreiheit
Die Klagen gegen die Medien haben Besorgnis über die Pressefreiheit in den USA ausgelöst. Organisationen wie das Committee to Protect Journalists (CPJ) und Reporters Without Borders kritisierten die rechtlichen Schritte als gefährlich. Die CPJ warnte: „Diese Angriffe auf die Presse stellen eine klare und direkte Bedrohung für die Medienfreiheit dar.“ Sie könnten weitreichende Konsequenzen für den Journalismus in den USA und weltweit haben.
Ein Hauptanliegen ist, dass die Medien durch den ständigen juristischen Druck eingeschüchtert werden könnten. Dies würde dazu führen, dass Nachrichtenorganisationen weniger kritisch berichten und investigative Geschichten meiden, um rechtliche Konflikte zu vermeiden. Diese „Selbstzensur“ könnte die Fähigkeit der Presse, die Regierung zur Rechenschaft zu ziehen, erheblich einschränken.
Journalismus unter Trumps zweiter Amtszeit: Eine ungewisse Zukunft
Sollten Trumps Klagen erfolgreich sein, könnten sie einen gefährlichen Präzedenzfall schaffen. Ein zunehmender juristischer Druck auf die Medien könnte investigative Berichterstattung erschweren und die journalistische Freiheit in den USA dauerhaft einschränken.
Die Rolle der Medien als Wächter der Demokratie ist entscheidend für die öffentliche Meinungsbildung und die Aufdeckung von Missständen. Doch unter einer zweiten Trump-Administration könnte diese Rolle gefährdet sein. Medienhäuser könnten durch die juristischen Angriffe gezwungen werden, ihre Berichterstattung anzupassen, was die demokratische Kontrolle schwächt.
Langfristig könnten Trumps Klagen die Medienlandschaft in den USA nachhaltig verändern. Wenn Journalisten in ihrer Arbeit eingeschränkt werden, verliert die Gesellschaft ein wichtiges Instrument zur Kontrolle der Macht.