Gewaltige Felsmassen stürzen ins Tal
Am Monte Rosa hat sich am vergangenen Wochenende ein massiver Felssturz ereignet, der eine Spur der Verwüstung hinterließ. Im südlichen Gipfelbereich der Dufourspitze (4634 Meter), dem höchsten Punkt der Schweizer Alpen, lösten sich riesige Gesteinsmassen und rollten Hunderte Meter talwärts. Glücklicherweise wurde niemand verletzt, da sich der Sturz in den Nachtstunden ereignete.
Der einheimische Bergretter Luca Tondat dokumentierte das Ausmaß des Felssturzes mit Drohnenaufnahmen und veröffentlichte diese auf Instagram und Facebook. Die Bilder zeigen eindrucksvoll die Zerstörungskraft des Felssturzes. Besonders betroffen ist das Gebiet um den berühmten Belvedere-Gletscher. Tondat warnt ausdrücklich: „Wagen Sie sich in den nächsten Tagen nicht in Richtung Alpe Pedriola. Die Einstürze gehen weiter!“
Die Zamboni-Zappa-Hütte, die während der Wintermonate geschlossen ist, trug ebenfalls Spuren des Felssturzes davon. Eine gigantische Staubwolke, die durch den Sturz entstand, erreichte sogar die Spitzen der Skipisten und hinterließ dort Ablagerungen. Das betroffene Areal ist derzeit nur unter erheblicher Lebensgefahr zugänglich.
Warme Temperaturen destabilisieren den Berg
Lokale Meteorologen sehen die Ursachen für den Felssturz in den ungewöhnlich warmen Temperaturen und den geringen Schneemengen in der Region. Zudem wird das Abschmelzen des Permafrosts als möglicher Auslöser vermutet. Der Permafrost, der bisher wie ein Klebstoff die Gesteinsmassen zusammenhielt, schmilzt zunehmend, was die Stabilität der Bergstrukturen gefährdet.
Dieses Phänomen betrifft mittlerweile die gesamten Alpen. Bereits im Frühjahr 2024 hatte es am Monte Rosa einen ähnlichen Felssturz gegeben. Auch andere Gipfel wie das Fluchthorn in Österreich sind betroffen. Dort lösten sich im Juni 2023 eine Million Kubikmeter Gestein, die sogar das Gipfelkreuz mit sich rissen.
Die Alpen im Wandel
Der Felssturz am Monte Rosa ist ein weiteres Zeichen für die zunehmende Instabilität in den Alpen. Durch den Klimawandel schmelzen Permafrostböden, die zuvor stabile Strukturen gewährleistet hatten. Dadurch steigt die Gefahr von Felsstürzen, die nicht nur Natur und Infrastruktur zerstören, sondern auch das Leben von Bergsteigern und Anwohnern gefährden.
Experten mahnen, dass die Überwachung gefährdeter Gebiete und die frühzeitige Warnung vor Felsstürzen essenziell sind, um Menschenleben zu schützen. Gleichzeitig zeigt sich, wie stark der Klimawandel bereits die alpinen Regionen verändert. Die Bröckelgefahr bleibt eine ernste Herausforderung, mit der sich Bergregionen zunehmend auseinandersetzen müssen.