Ab 2026 erhalten Einspeiser mindestens sechs Rappen pro Kilowattstunde. Die Solargemeinschaft begrüßt diese Entscheidung.
Solarmodule auf Dächern, Wärmepumpen im Boden und Elektroautos in Garagen – erneuerbare Energien setzen sich durch. Das Tempo des Wandels hängt von technischen und politischen Faktoren ab.
Am Mittwoch traf der Bundesrat wichtige Entscheidungen: Eingespeister Solarstrom wird künftig besser vergütet – mindestens sechs Rappen pro Kilowattstunde. Auch Nachbarschaftsstrom wird gefördert. Die neuen Regeln für lokale Elektrizitätsgemeinschaften gelten ab Anfang nächsten Jahres.
Nachbarschaftsstrom als Zukunftsmodell
Strom lokal produzieren, speichern und verbrauchen – das entlastet das überregionale Netz und verringert den Ausbaubedarf.
"Dieses Modell wird sich in den nächsten Jahren auch in der Schweiz etablieren."
David Stickelberger, Swisssolar, Leiter Markt und Politik
David Stickelberger von Swissolar begrüßt die Förderung dieser Gemeinschaften. In Österreich ist dieses System bereits etabliert und erfolgreich. Er rechnet mit einer raschen Verbreitung in der Schweiz.
"Die vorgesehenen Abzüge sind problematisch, da das öffentliche Netz weiterhin genutzt wird."
Michael Frank, Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE), Direktor
Nachbarschaftsstrom wird zwar verbilligt, doch Elektrizitätsunternehmen sehen die Abzüge kritisch. Michael Frank betont, dass lokale Nutzung die Netzkosten nicht erheblich senke, da das öffentliche Netz weiterhin beansprucht werde.
Flexible Netztarife als Chance
Stromversorger fürchten zusätzliche Netzausbaukosten. Der Bundesrat ermöglicht jedoch flexiblere Tarife für Netznutzung. Frank sieht darin einen entscheidenden Fortschritt:
"Dynamische Tarife setzen Anreize für intelligentes Verbrauchsverhalten."
So kann Strom gespart werden, wenn er knapp und teuer ist.
"Der wirtschaftliche Betrieb von Photovoltaik-Anlagen wird gesichert, und unnötiger Netzausbau vermieden."
David Stickelberger, Swisssolar, Leiter Markt und Politik
Der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen zieht eine positive Bilanz. Auch Swissolar sieht Vorteile. Das neue Regelpaket fördert erneuerbare Energien und Nachbarschaftsstrom nachhaltig.