Porsche plant den Abbau von fast 4.000 Arbeitsplätzen im Rahmen einer umfassenden Neuausrichtung. Das Unternehmen will seine Effizienz langfristig steigern.
Aktienkurs fällt nach Gewinnwarnung
Die Porsche-Aktie sank am Mittwoch in Frankfurt um 4,9 %, nachdem das Unternehmen seine zweite Gewinnwarnung innerhalb von zwei Monaten herausgab. Sinkende Verkaufszahlen und steigende Kosten belasten das Geschäft erheblich.
Im Jahr 2024 erzielte Porsche einen Umsatz von 40,1 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 1 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Wettbewerbsfähige Preise und erweiterte Individualisierungsoptionen halfen, die Verluste teilweise auszugleichen. Dennoch sank der Betriebsgewinn von 7,3 Milliarden Euro im Jahr 2023 auf 5,6 Milliarden Euro, während die operative Umsatzrendite von 18 % auf 14,1 % zurückging.
Porsche investiert 800 Millionen Euro in Hybrid- und Verbrennungsmotoren, was sich negativ auf die diesjährigen Gewinne auswirken dürfte. Zusätzlich sollen bis 2029 rund 1.900 Stellen gestrichen werden, während weitere 2.000 Arbeitsplätze durch das Auslaufen befristeter Verträge wegfallen. Abfindungen und Frühverrentungen werden als Optionen angeboten.
Herausforderungen durch Marktveränderungen und Konkurrenz
Laut AJ Bell-Experte Russ Mould steht die gesamte Automobilbranche vor großen Herausforderungen. Uneinheitliche Vorschriften zur Elektromobilität, eine verhaltene Nachfrage und wachsende Konkurrenz aus China setzen Porsche unter Druck.
„Lieferkettenprobleme und Verzögerungen bei neuen Modellen haben Porsche weiter geschwächt“, erklärte Mould. „Mit zusätzlichen Zöllen wird es noch schwieriger, die angestrebte Marge von 20 % zu erreichen.“ Kurzfristige Verbesserungen seien daher unwahrscheinlich.
Schwächere Nachfrage in China und Europa
Porsche sowie andere deutsche Premiumhersteller wie Audi und Mercedes-Benz spüren die sinkende Nachfrage in China. Höhere Lebenshaltungskosten führen dazu, dass weniger Menschen in Luxusgüter investieren.
Gleichzeitig wächst der Druck durch chinesische Elektroauto-Hersteller wie BYD, Geely und SAIC, die mit preisgünstigeren und technologisch fortschrittlicheren Modellen den europäischen Markt erobern.
Auch die rückläufige Nachfrage nach Elektroautos in Europa belastet Porsche. Hohe Zinsen und Inflation schränken die Kaufkraft ein. Tesla kämpft mit ähnlichen Problemen und verlor bereits 40 % seines Marktwertes in diesem Jahr. Zudem leidet das Unternehmen unter der wachsenden Kritik an CEO Elon Musk, dessen politische Äußerungen zunehmend Käufer abschrecken.
Euronews hat Porsche um eine Stellungnahme gebeten.