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Neue Hoffnung im Kampf gegen Alzheimer: Wirkstoff aus Rosmarin zeigt Wirkung

by Nadine Koller
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Forscher haben einen vielversprechenden Wirkstoff entwickelt, der aus Küchenkräutern wie Rosmarin und Salbei stammt. Dieser neue Wirkstoff konnte bei Mäusen Gedächtnisleistung und Hirnstruktur verbessern.

Das Team vom Scripps Research Institute in den USA arbeitete mit einem Abkömmling der Carnosinsäure, die in Rosmarin vorkommt. Die Forscher entwickelten eine stabilere Form, genannt diAcCA, und verabreichten sie über drei Monate an Mäuse mit Alzheimer-ähnlichen Symptomen.

Die behandelten Tiere zeigten deutlich bessere Leistungen bei Lern- und Gedächtnisaufgaben. Außerdem fanden die Forscher mehr Synapsen im Gehirn. Synapsen sind die Verbindungen, über die Nervenzellen Informationen austauschen. Ihr Verlust steht in engem Zusammenhang mit kognitivem Abbau.

Darüber hinaus entdeckte das Team weniger Ablagerungen schädlicher Eiweiße wie Amyloid-Plaques und Tau-Fibrillen, die zu den Hauptmerkmalen von Alzheimer gehören.

„Wir konnten mit dem Wirkstoff die Zahl der Synapsen erhöhen“, erklärte Professor Stuart Lipton, einer der Studienautoren. Gleichzeitig seien auch fehlgefaltete Eiweiße wie Amyloid-β und phosphoryliertes Tau reduziert worden, so Lipton weiter. Diese Proteine gelten als Auslöser der Krankheit und dienen als wichtiges Warnsignal.

Stabiler Wirkstoff mit deutlicher Wirkung im Gehirn

Carnosinsäure besitzt bereits entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften, ist jedoch sehr instabil. Der neue Wirkstoff diAcCA lässt sich hingegen einfach oral einnehmen.

Im Magen wandelt sich diAcCA in aktive Carnosinsäure um und gelangt anschließend in den Blutkreislauf. Die Forscher fanden heraus, dass der Wirkstoffspiegel im Blut um 20 Prozent höher lag als bei herkömmlicher Carnosinsäure.

Die Mäuse vertrugen den neuen Wirkstoff gut, was seine Praxistauglichkeit erhöht. „Wir führten mehrere Gedächtnistests durch, und alle zeigten Verbesserungen“, sagte Lipton.

Der Effekt war dabei nicht nur eine Verlangsamung des Abbaus. „Die Leistung verbesserte sich nahezu auf Normalniveau“, ergänzte der Forscher.

Alzheimer-Zahlen steigen – neue Behandlungsansätze dringend nötig

Alzheimer ist für etwa 70 Prozent aller Demenzfälle verantwortlich. Die Krankheit betrifft derzeit rund 7 Millionen Menschen in Europa.

Durch die alternde Bevölkerung könnte sich diese Zahl bis 2030 auf 14 Millionen verdoppeln.

Der neu entwickelte Wirkstoff zeigt, dass es möglich ist, mit natürlichen Substanzen neue Ansätze zur Behandlung zu finden.

Die Ergebnisse geben Hoffnung auf zukünftige Therapien, die nicht nur den Krankheitsverlauf verlangsamen, sondern geistige Fähigkeiten wiederherstellen könnten.

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