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Südkorea erlebt historische Feuerkatastrophe – zahlreiche Tote und zerstörte Kulturschätze

by Michael Blaser
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Mindestens 24 Menschen starben, als riesige Waldbrände den Südosten Südkoreas verwüsteten.
Behörden berichten, dass die meisten Opfer Senioren waren; 26 Menschen wurden verletzt.
Zwölf Verletzte schweben in Lebensgefahr, während die Flammen weiterhin ganze Regionen bedrohen.
Mehr als 23.000 Bewohner flohen aus ihren Häusern, während Einsatzkräfte gegen das Inferno kämpfen.

Interimspräsident Han Duck-soo bezeichnete das Feuer als schwerste Naturkatastrophe der jüngeren Landesgeschichte.
Er sagte, die Brände „brechen alle bisherigen Rekorde“ und die Lage bleibe extrem kritisch.
Die über 1.300 Jahre alte Gounsa-Tempelanlage in Uiseong wurde vollständig zerstört.
Behörden konnten zahlreiche Kulturgüter vor dem Eintreffen der Flammen noch in Sicherheit bringen.

Das Feuer brach am Freitag in der Gemeinde Sancheong aus und griff auf Uiseong über.
Starke, trockene Winde trieben die Flammen in Richtung Andong, Cheongsong, Yeongyang und Yeongdeok.
Waldbrandexperte Lee Byung-doo beschrieb die Ausbreitung als „unvorstellbar schnell und umfassend“.
Die Nachrichtenagentur Yonhap meldete eine Eskalation in bisher nicht gekanntem Ausmaß.


Tempel vernichtet – Kulturgüter unwiederbringlich verloren

Die Flammen zerstörten den Gounsa-Tempel in Uiseong, einen der ältesten im Nord-Gyeongsang-Gebiet.
Ein Bauwerk aus der Joseon-Dynastie, das als nationales Kulturerbe galt, fiel dem Feuer ebenfalls zum Opfer.
Tausende Feuerwehrleute und rund 5.000 Soldaten wurden zur Brandbekämpfung mobilisiert.
Auch US-Militärhubschrauber aus Korea unterstützen mit Löscheinsätzen aus der Luft.

Ein Löschhubschrauber stürzte am Mittwochmittag in der Bergregion von Uiseong ab.
Die Behörden begannen sofort mit einer Untersuchung zur Ursache des Unglücks.
Die nationale Feuerwehr rief am Dienstag erstmals in diesem Jahr die höchste Alarmstufe aus.
Solche großflächigen Waldbrände sind in Südkorea selten, Todesopfer durch Feuer noch seltener.
Dieser Brand gilt bereits jetzt als der tödlichste in der Geschichte des Landes.


Überlebende berichten von dramatischen Fluchten – Regierung hofft auf Regen

Apfelbauer Cho Jae-oak aus Uiseong versuchte stundenlang, sein Haus mit Wasser zu schützen.
Er und seine Frau flohen, nachdem glühende Feuerbälle vom Berg herunterrollten.
Ein 68-jähriger Mönch zeigte sich tief erschüttert über den Verlust des Gounsa-Tempels.
„Wir werden alles tun, um die Funktion des Tempels wiederherzustellen“, sagte er gegenüber Reportern.

In Andong mussten Evakuierte eine Schule erneut verlassen, weil die Flammen durch den Wind zurückkehrten.
„Das Feuer kam direkt vom Berg auf mein Haus zu“, berichtete der 79-jährige Kwon So-han.

Interimspräsident Han bestätigte den landesweiten Einsatz aller verfügbaren Kräfte und Ausrüstung.
Starke Windböen behindern weiterhin die Löscharbeiten und treiben das Feuer unkontrolliert voran.
Han äußerte die Hoffnung auf Regen, doch für Mittwoch wurde kein Niederschlag vorhergesagt.

Der Wetterdienst erwartete nur geringe Mengen von fünf bis zehn Millimetern am Donnerstag.
Han kündigte eine umfassende Überprüfung der Einsatzstrategie und neue Präventionsmaßnahmen an.

„Ein Waldbrand erfordert enorme Mittel und gefährdet viele Leben“, betonte er.
Die Regierung macht illegale Brandrodung und menschliche Fahrlässigkeit für viele Brände verantwortlich.
Südkorea erlebt derzeit ungewöhnlich trockene Wetterbedingungen mit deutlich weniger Regen.
Bereits 244 Waldbrände wurden dieses Jahr registriert – 2,4-mal mehr als im Vorjahr.
Die Regierung versprach schärfere Kontrollen und strengere Maßnahmen gegen gefährliche Verhaltensweisen.

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