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US-Zölle stürzen deutsche Börsen in Turbulenzen

by Jerry Jackson
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DAX rutscht ab – Handelskonflikt schürt Rezessionsängste

Die deutschen Aktienmärkte sind am Montag massiv unter Druck geraten, nachdem US-Präsident Donald Trump weitreichende Strafzölle angekündigt hatte. Der DAX eröffnete mit einem Verlust von fast 10 %, konnte im Tagesverlauf jedoch rund 3 % zurückgewinnen. Dennoch bleibt das Minus der vergangenen Woche bei knapp 20 %, womit sämtliche Kursgewinne seit Oktober verloren gegangen sind.

Die zunehmenden Spannungen im globalen Handel haben Befürchtungen über eine drohende Rezession in Europas größter Volkswirtschaft deutlich verstärkt.


EU setzt auf gemeinsame Linie und Gesprächsbereitschaft

In Luxemburg kamen am Montag die Handelsminister aller 27 EU-Mitgliedstaaten zusammen, um eine koordinierte Antwort auf die US-Maßnahmen zu erarbeiten. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte, die Europäische Union sei offen für „eine faire Lösung“, aber ebenso entschlossen, ihre wirtschaftlichen Interessen zu verteidigen.

Bundeskanzler Olaf Scholz steht laut Regierungssprecher Steffen Hebestreit im engen Austausch mit führenden Vertretern aus Politik und Wirtschaft. „Wir streben keinen Handelskrieg an“, erklärte Hebestreit, „aber wir müssen unsere Unternehmen vor möglichen Folgen schützen.“


Deutsche Bank: Folgen schwer abschätzbar

In einer Analyse gegenüber Euronews sprach die Deutsche Bank von deutlichen Belastungen durch die US-Zollpolitik, deren gesamtes Ausmaß jedoch noch nicht abzusehen sei. „Der Schaden ist offensichtlich, aber das volle Bild bleibt unklar“, heißt es in dem Bericht. Ob und in welchem Umfang die USA zu einem moderateren Kurs übergehen, werde entscheidend sein.

Gleichzeitig deutete die Bank an, dass der Höhepunkt der Unsicherheit erreicht sein könnte: „Wir rechnen künftig mit weniger neuen Risiken – bestehende Faktoren sind mittlerweile weitgehend eingepreist.“


Globale Märkte unter Druck – neue Zölle treten in Kraft

Am Mittwoch sollen US-Zölle in Höhe von 20 % auf Importe aus der EU in Kraft treten. Damit steht eine der bedeutendsten Handelsbeziehungen der Welt unter massivem Druck. Bereits seit der Ankündigung am 2. April verzeichnen Börsen in Europa und Asien erhebliche Verluste, die sich auf Billionen Euro summieren.

Führende Finanzhäuser wie JPMorgan Chase haben ihre Wirtschaftsprognosen nach unten korrigiert und warnen verstärkt vor einer globalen Rezession. Der zuletzt durch das milliardenschwere Infrastruktur- und Verteidigungspaket gestärkte Optimismus in Deutschland ist durch die aktuellen Entwicklungen stark ins Wanken geraten.

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