Home » Microsoft startet weltweit umstrittenes KI-Screenshot-Tool

Microsoft startet weltweit umstrittenes KI-Screenshot-Tool

by Michael Blaser
0 comments

KI-Funktion kehrt trotz Datenschutzbedenken zurück

Microsoft hat ein neues Tool veröffentlicht, das alle paar Sekunden automatisch Bildschirmfotos mit künstlicher Intelligenz erstellt.
Das sogenannte Copilot+ Recall steht in einer Vorschauversion für Nutzer von Microsofts KI-gestützten Geräten zur Verfügung.
Das Unternehmen bringt die Funktion erneut auf den Markt, nachdem es sie wegen massiver Datenschutzkritik gestoppt hatte.
Im Jahr 2024 pausierte Microsoft die Einführung und testete das Tool zunächst mit einer kleinen Nutzergruppe.
Nach dieser Testphase begann der Konzern, Recall im Windows-Insider-Programm schrittweise auszurollen.
Microsoft will das Tool weltweit anbieten, allerdings erscheint es in der EU erst gegen Ende 2025.
Die Funktion erfordert eine bewusste Aktivierung durch den Nutzer und lässt sich jederzeit pausieren.

Recall soll Aktivitäten leichter auffindbar machen

Recall soll es ermöglichen, vergangene Aktivitäten wie Dateien, Webseiten oder Bilder einfacher durchsuchen zu können.
Laut Microsoft kann ein Nutzer ein vor Tagen gesehenes Produkt mithilfe des Tools schnell wiederfinden.
Der Datenschützer Dr. Kris Shrishak, der Recall zuvor stark kritisierte, sieht im Opt-in-Verfahren eine Verbesserung.
Er warnt dennoch davor, dass Daten Unbeteiligter erfasst werden könnten, ohne deren Zustimmung.
Recall speichert auch Inhalte aus Kommunikationsdiensten wie WhatsApp oder E-Mails als Screenshots.
Microsoft vergleicht die Funktion mit dem manuellem Anfertigen von Bildschirmfotos durch den Nutzer selbst.
Dr. Shrishak weist darauf hin, dass auch verschwindende Nachrichten – etwa von Signal – dauerhaft gespeichert bleiben.

Sicherheitsrisiken und Datenschutzbedenken bleiben

Shrishak befürchtet, dass bei Gerätezugriff durch Dritte sensible Inhalte aus Recall missbraucht werden könnten.
Microsoft betont, dass keine Daten oder Bilder an das Unternehmen oder andere weitergeleitet werden.
Recall kann nur nach Identitätsbestätigung des Nutzers geöffnet und genutzt werden.
Alle gespeicherten Inhalte verbleiben lokal auf dem jeweiligen Gerät und werden nicht extern gespeichert.
Der Nutzer bestimmt selbst, welche Programme Recall nutzen darf – private Browserfenster werden nicht erfasst.
Außerdem können gespeicherte Screenshots manuell gelöscht werden.

Behörden beobachten Microsofts Vorgehen genau

Die britische Datenschutzbehörde steht im Austausch mit Microsoft bezüglich dieser neuen Funktion.
Das Information Commissioner’s Office (ICO) fordert mehr Transparenz und zweckgebundene Datennutzung.
Die Behörde stellt klar, dass sie keine vorherige Produktfreigabe erteilt, aber Regelverstöße sanktioniert.
Unternehmen müssen jederzeit nachweisen können, dass sie geltende Datenschutzvorgaben zuverlässig einhalten.

You may also like

Feature Posts

Recent Post

Newsletter