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Harvard zieht gegen Trumps Regierung vor Gericht – Milliardenkürzung bedroht Hochschulfreiheit

by Jonas Bärtschi
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Die Harvard University hat die US-Regierung unter Donald Trump verklagt. Auslöser ist der geplante Entzug von Fördermitteln in Milliardenhöhe. Die Universität betrachtet diese Maßnahme als politischen Angriff auf ihre Autonomie und einen Verstoß gegen verfassungsmäßige Rechte.


Finanzielle Strafen nach Protesten auf dem Campus

Die Trump-Regierung begründet die Förderkürzung mit pro-palästinensischen Demonstrationen auf dem Harvard-Campus. Diese Proteste, die nach Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 stattfanden, hätten laut Regierung antisemitische Züge getragen. Harvard wird zudem vorgeworfen, eine politisch einseitige Haltung zu fördern.

Im März 2025 kündigte das Bildungsministerium an, staatliche Finanzhilfen für rund 60 Hochschulen zu überprüfen. Harvard steht dabei im Fokus. Zusätzlich drohte Trump mit dem Entzug von Steuervorteilen und der möglichen Einstufung der Universität als politische Organisation.


Verfassungsbeschwerde gegen Eingriff in die Hochschulfreiheit

In ihrer Klage kritisiert Harvard die Regierung für den gezielten Versuch, Einfluss auf akademische Entscheidungen zu nehmen. Die Rückhaltung der Mittel verstoße gegen den ersten Zusatzartikel der US-Verfassung, der die Meinungsfreiheit schützt. Außerdem seien die Maßnahmen sachlich unbegründet und politisch motiviert. Die Universität fordert, die Kürzungen umgehend aufzuheben.


Universität verteidigt ihre Unabhängigkeit

Im Gegensatz zu vielen anderen Bildungseinrichtungen verweigert Harvard die Zusammenarbeit mit der Regierung. Die Universität lehnt es ab, Gleichstellungsbüros zu schließen oder mit Migrationsbehörden zu kooperieren. Präsident Alan Garber betonte, dass Harvard ihre Unabhängigkeit nicht zur Debatte stelle und auf ihren verfassungsmäßigen Rechten beharre.


Rücktritt an Universität Minnesota nach Eingriff in Forschungsfreiheit

Auch an der staatlichen University of Minnesota kam es zu Spannungen. Der Direktor des Center for Austrian Studies, Howard Louthan, legte sein Amt nieder, nachdem eine Erklärung gegen den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine von der Webseite seines Instituts entfernt wurde. Der Text war seit 2022 öffentlich.

Louthan berichtete, dass eine universitäre Kommission eingesetzt wurde, um Inhalte auf politische Sensibilität zu prüfen. Auch Stellungnahmen zu Israel, Gaza und Palästina seien gelöscht worden. Er vermutet, dass die Universität aus Angst vor finanziellen Konsequenzen handelte, zumal der demokratische Vizepräsidentschaftskandidat Tim Walz Gouverneur von Minnesota ist.

Da es sich bei der University of Minnesota um eine staatliche Einrichtung handelt, könnten Förderkürzungen deutlich spürbarer ausfallen als bei wohlhabenderen privaten Universitäten. Vor allem wissenschaftliche Forschung in Medizin und Technik wäre in Gefahr.

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