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Bombenanschläge geplant, um Mord an Ex-Frau zu verschleiern

by Günther Schneider
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Die Staatsanwältin erklärt gleich zu Beginn: „Sein einziges Ziel war es, seine Ex-Frau zu töten.“
Der 55-Jährige sitzt seit Montag in Graz vor Gericht und starrt auf das kleine Tischchen vor sich.
Er legte Rohrbomben in ein Blumenbeet vor dem Königreichssaal der Zeugen Jehovas in Kalsdorf.
Außerdem platzierte er Sprengsätze an Autos von Mitgliedern der Glaubensgemeinschaft, etwa in Leibnitz.
Er wollte mit diesen Anschlägen seine wahren Absichten, den Mord an seiner Ex-Frau, verschleiern.

Der Angeklagte gesteht zum Prozessauftakt alle Vorwürfe.
„Ich wollte nur meine Ex treffen, nicht andere“, sagt er.
Er behauptet, seine Ex-Frau habe ihn jahrelang gedemütigt und finanziell ruiniert.
Sein Anwalt argumentiert, sein Mandant sei kein „zweiter Franz Fuchs“, wie ihn die Anklage darstelle.

Die Staatsanwaltschaft klagt ihn wegen Mordversuchs und terroristischer Straftaten an.
Sie fordert die Einweisung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum wegen einer psychischen Störung.

Explosionen verhindern Opfer nur durch Glück

Nur durch Zufall explodierten die ersten Rohrbomben nicht vollständig am 18. August 2023 in Leibnitz.
Lediglich die Zündvorrichtungen detonierten, verletzt wurde niemand.
„Er nahm den Tod anderer bewusst in Kauf“, betont die Anklägerin.

Sein perfider Plan gefährdete laut Anklage bis zu 35 Menschenleben.
Ein halbes Jahr später deponierte der Täter erneut Sprengsätze, diesmal vor dem Königreichssaal in Kalsdorf.
Er baute fünf Kilogramm Sprengstoff in die Bomben ein und tarnte sie als Paketlieferung.

Am 29. März 2024 fand eine Versammlung im Saal statt, auch seine Ex-Frau war anwesend.
Zwei Männer entdeckten das verdächtige Paket rechtzeitig und alarmierten die Polizei.
Der Angeklagte behauptet im Prozess, er habe die Bombe bewusst nicht gezündet.

DNA-Spuren überführen Täter nach Autobombenanschlag

Die Polizei richtete eine Sonderkommission ein und erhielt dutzende Hinweise auf den mutmaßlichen Täter.
Am 3. Mai 2024 explodierte eine Autobombe, verletzt wurde glücklicherweise niemand.
Trotz der Explosion konnten Ermittler DNA-Spuren sichern, die direkt zum Angeklagten führten.

Beamte nahmen den 55-Jährigen am 29. Mai 2024 fest.
Er gestand die bekannten Anschläge sowie einen weiteren geplanten Sprengsatz an dem Wagen seiner Ex-Frau.

Die Frau fuhr wochenlang mit dem Auto, ohne die Bombe unter ihrem Fahrzeug zu bemerken.
Ein defekter Bewegungssensor verhinderte eine Detonation.
Ermittler entdeckten die Bombe schließlich bei einer späteren Kontrolle.

Der Prozess ist auf Montag und Mittwoch angesetzt.
Das Gericht will am Mittwoch das Urteil verkünden.

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