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Neue Reifenregel soll Monacos Stillstand durchbrechen

by Nadine Koller
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Die Formel 1 greift beim Großen Preis von Monaco zu einem ungewöhnlichen Mittel, um das traditionsreiche, aber zuletzt oft ereignisarme Rennen aufzulockern: Erstmals müssen alle Fahrer drei unterschiedliche Reifensätze einsetzen – was zwei Pflichtboxenstopps garantiert. Damit soll der taktische Spielraum steigen, auch wenn echte Überholmanöver auf dem engen Stadtkurs weiter kaum möglich sind.

Strategie statt Spektakel

Seitdem die Autos 2017 breiter und schwerer wurden, ist Überholen in Monte Carlo nahezu unmöglich. George Russell brachte es auf den Punkt: „Du brauchst viereinhalb Sekunden pro Runde mehr, um überhaupt eine 50-prozentige Chance auf ein Überholmanöver zu haben.“ Die Folge: Prozessionsartige Rennen wie im Vorjahr, bei dem nach einem frühen Rennabbruch alle Fahrer ihre Reifenwechsel in der Pause erledigten und danach einfach durchrollten – ohne Positionswechsel an der Spitze.

Mit der neuen Reifenpflicht will man wenigstens das strategische Element aufwerten. Safety Cars oder virtuelle Rennunterbrechungen könnten neue Varianten ins Spiel bringen – etwa frühe Doppelstopps oder Reaktionen auf unerwartete Zwischenfälle. Zwar dürfte auch diesmal die Pole-Position entscheidend sein, doch zumindest im Mittelfeld sind Überraschungen möglich. Max Verstappen äußerte sich zurückhaltend optimistisch: „Es kann entweder ganz ruhig oder völlig verrückt werden.“

Im Training setzte Ferrari erste Ausrufezeichen: Charles Leclerc fuhr in beiden Sitzungen Bestzeit, trotz eines Zusammenstoßes mit Lance Stroll. Oscar Piastri, aktueller WM-Leader, landete nach einem Ausflug in Sainte Dévote auf Platz zwei, während Weltmeister Verstappen nur Zehnter wurde. Alles deutet darauf hin: Spannung gibt es – aber vor allem am Samstag im Qualifying.

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