Russische Truppen übernahmen das Atomkraftwerk Saporischschja gleich zu Beginn der Invasion 2022.
Seitdem produziert die Anlage keinen Strom.
Die Stadt Saporischschja, 440 Kilometer südöstlich von Kiew, bleibt unter ukrainischer Verwaltung.
Nahe Gefechte und Angriffe erhöhen die Gefahr rund um das Kraftwerk.
Die Front verläuft in unmittelbarer Nähe zur Anlage.
UN-Inspektoren kontrollieren regelmäßig die Sicherheitslage im Kraftwerk.
Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) überwacht die Situation vor Ort lückenlos.
Sie versucht, jede nukleare Bedrohung frühzeitig zu verhindern.
Neubau elektrischer Leitungen sorgt für Unruhe
Greenpeace entdeckte neue Stromleitungen in den russisch besetzten Regionen Donezk und Saporischschja.
Satellitenbilder belegten Bauarbeiten an einer Hochspannungsleitung nahe dem Atomkraftwerk.
Greenpeace vermutet hinter dem Projekt einen russischen Reaktivierungsversuch der Anlage.
Die IAEO fand bisher keine Hinweise auf eine baldige Inbetriebnahme.
Ein IAEO-Vertreter betonte, aktuell gebe es keine konkreten Neustart-Vorbereitungen.
Die Organisation kontrolliert weiter regelmäßig die Sicherheit und tauscht ihr Personal aus.
Russland äußerte sich bislang nicht zu den Bauprojekten.
Die Ukraine informierte die IAEO und ihre Mitglieder offiziell über ihre Besorgnis.
Kiew kritisierte die Arbeiten als Bruch der staatlichen Souveränität.
Ukrainische Stellen bezeichneten jede russisch initiierte Nutzung als illegal.
Sie betonten, nur die ukrainische Atomaufsicht dürfe den Betrieb genehmigen.
Reaktiverung scheitert an Technik und Politik
Russland erwähnte bereits früher Pläne zur Wiederaufnahme des Betriebs.
IAEO-Chef Rafael Grossi kündigte Gespräche mit Moskau und Kiew zu dem Thema an.
Er erklärte, ein Neustart erfordere größte Sorgfalt und internationale Abstimmung.
Die sechs Reaktoren sind zwar mit Uran bestückt, doch abgeschaltet.
Das Kraftwerk benötigt externe Energie für Kühlung und Sicherheit.
Mehrere Stromausfälle zwangen zum Einsatz von Notstrom-Dieselgeneratoren.
Der Bruch des Kachowka-Staudamms im Jahr 2023 verschärfte die Lage massiv.
Arbeiter müssen seitdem Brunnen zur Kühlung der Anlage nutzen.
Ein IAEO-Mitarbeiter betonte, der derzeitige Zustand ermögliche keinen regulären Betrieb.
Der Wasserverbrauch würde bei Aktivierung der Reaktoren drastisch steigen.
Donald Trump sprach das Kraftwerk in Gesprächen über einen möglichen Waffenstillstand an.
Er schlug vor, die USA könnten ukrainische Atomkraftwerke verwalten und beschützen.
Er äußerte diese Idee in einem Telefongespräch mit Präsident Selenskyj im März.