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Tesla steigt aus Indiens E-Auto-Förderprogramm aus – Marktbedingungen und Politik als Hauptgründe

by Michael Blaser
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Tesla wird in Indien keine Fahrzeuge produzieren – Regierung spricht erstmals Klartext

Tesla hat sich entschieden, keine Elektroautos in Indien zu bauen, wie der Minister für Schwerindustrie HD Kumaraswamy offiziell mitteilte.
Diese Bestätigung erfolgte im Zuge neuer staatlicher Richtlinien zur Förderung von Elektrofahrzeugen und zur Gewinnung internationaler Investoren.
Zum ersten Mal gab die indische Regierung öffentlich zu, dass Elon Musks Unternehmen trotz umfangreicher Anreize kein Interesse zeigt.

Laut Kumaraswamy will Tesla zwar zwei Showrooms eröffnen, aber keine Produktionsstätten errichten.
„Hyundai, Mercedes-Benz, Kia und Skoda-Volkswagen sind bereit für lokale Fertigung – Tesla nicht“, betonte der Minister.
Ein hochrangiger Regierungsvertreter sagte, Tesla habe nur am ersten Stakeholder-Treffen teilgenommen, die nächsten Runden aber ausgelassen.


Gescheiterte Verhandlungen und geopolitischer Druck verhinderten Teslas Einstieg

Im Februar kritisierte Ex-US-Präsident Donald Trump öffentlich, dass eine Tesla-Fabrik in Indien unfair für die USA wäre.
Tesla hatte über Jahre hinweg mehrere Gesprächsrunden mit Indien geführt – jedoch stets ohne abschließende Einigung.
Bereits 2022 zog sich das Unternehmen zurück, nachdem Indien auf eine sofortige Produktion im Land bestanden hatte.
Tesla wollte zunächst Fahrzeuge nach Indien exportieren, um die Nachfrage zu analysieren, bevor es Fabriken plante.

Im Jahr 2023 erklärte Elon Musk, er suche weiterhin den richtigen Moment für den Markteintritt.
Ein Treffen zwischen Musk und Premierminister Narendra Modi in Washington Anfang 2025 drehte sich um gemeinsame Innovationspotenziale.


Trotz Steuererleichterungen und Milliardenofferten bleibt Tesla außen vor

2024 senkte Indien gezielt die Importzölle für ausländische Hersteller, die 500 Millionen US-Dollar investieren und innerhalb von drei Jahren vor Ort produzieren.
Diese Maßnahme reagierte auf Musks frühere Kritik an den extrem hohen Einfuhrsteuern, die Tesla am Einstieg hinderten.
Trotz dieser marktwirtschaftlichen Öffnung entschied sich Tesla, dem Förderprogramm fernzubleiben.

Marktexperten sagen, dass Indiens E-Mobilitätssektor noch nicht die Anforderungen Teslas erfüllt.
Der Anteil von Elektroautos liegt unter 3 % aller Pkw-Verkäufe im Land.
Einheimische Modelle kosten oft nur halb so viel wie das günstigste Tesla-Modell.
Zudem erschweren schwache Ladeinfrastruktur und schlechte Straßenverhältnisse einen erfolgreichen Markteintritt.


Tata Motors wächst, MG Motors folgt – Tesla unter globalem Wettbewerbsdruck

Tata Motors bleibt mit über 60 % Marktanteil klarer Marktführer im indischen EV-Segment.
MG Motors, ein Joint Venture zwischen JSW Indien und einem chinesischen Partner, erreicht 22 %.
Parallel dazu steigt der globale Druck auf Tesla – vor allem durch chinesische Hersteller wie BYD.

Im ersten Quartal 2025 fielen Teslas weltweite Verkaufszahlen auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren.
Analysten führen den Rückgang auch auf Elon Musks enge Verbindung zur Trump-Regierung zurück.
Vergangene Woche trat Musk offiziell von seiner Rolle innerhalb des politischen Umfelds zurück.

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