Tausende Menschen gingen am feministischen Streiktag in der ganzen Schweiz auf die Straße. Trotz Temperaturen bis zu 34 Grad marschierten sie entschlossen durch Städte wie Zürich, Genf, Basel, Lausanne, Bern und Lugano. Unter dem Motto „Kein Zurück – gemeinsam für mehr Gleichstellung“ rief der Gewerkschaftsbund zu den Aktionen auf.
In Zürich demonstrierten rund 10.000 Personen. Viele schwitzten, blieben aber humorvoll: „Ich wär au lieber i de Badi“, stand auf einem Schild. Mit Wasserflaschen und Sonnenschutz ausgerüstet zogen sie vom Rudolf-Brun-Brücke zum Helvetiaplatz. Die Forderungen waren klar: gleiche Löhne, Schutz vor Gewalt und ein Ende patriarchaler Strukturen.
Bern ruft zum Widerstand auf
In Bern beteiligten sich laut Veranstalterinnen rund 35.000 Menschen. Die Demonstrierenden bewegten sich bei glühender Hitze durch die Innenstadt bis vors Bundeshaus. Das Streikkollektiv forderte sicheren Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen, mehr Geschlechtervielfalt im Gesetz und Einbürgerung nach fünf Jahren für Geflüchtete.
Mit Bannern und Parolen zeigten sie klare Haltung. Die Wut über soziale Rückschritte bündelte sich in kraftvollem Protest. Die Botschaft: Rechte verteidigen, Vielfalt sichern, Gleichstellung jetzt umsetzen.
Frauen fordern mehr Einfluss
Auch in Luzern versammelten sich mehrere Tausend Menschen. Die Stadträtinnen Melanie Setz (SP) und Korintha Bärtsch (Grüne) sprachen von unvollendeter Arbeit. Bärtsch forderte mehr politische Beteiligung von Frauen, Setz kritisierte die Unterrepräsentation in lokalen Regierungen.
Der Gewerkschaftsbund mahnte: Frauen verdienen im Schnitt monatlich 1364 Franken weniger als Männer. In frauendominierten Branchen herrscht Lohnungleichheit, und jede zweite Frau erfährt am Arbeitsplatz sexuelle Belästigung. Die Proteste machten deutlich: Gleichstellung bleibt ein unerledigter Auftrag.