Zukunftsängste und sinkende Zuversicht
Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer sehen die Weltlage als gefährlich an. Laut der Sicherheitsstudie 2025 der ETH Zürich bewerten 81 Prozent die globale Lage als unsicher. Nur ein Prozentpunkt weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig sinkt die Hoffnung in die Zukunft des Landes um zehn Prozentpunkte auf 69 Prozent. Auch das persönliche Sicherheitsgefühl fällt auf 86 Prozent – sechs Punkte weniger als im Vorjahr. Für viele hat Sicherheit mittlerweile mehr Gewicht als persönliche Freiheit.
Rückhalt für Armee und Pflichtdienst bleibt stark
69 Prozent wollen die Wehrpflicht beibehalten. Auch das Milizsystem findet mit 60 Prozent breite Zustimmung. Die Notwendigkeit der Armee bejahen 80 Prozent der Befragten. Gleichzeitig wollen 24 Prozent höhere Ausgaben für die Verteidigung – so viele wie seit 1986 nicht mehr. Die Mehrheit unterstützt zudem ein Modell mit Dienstpflicht für Männer und Frauen. Dabei soll jeder zwischen Militär-, Zivil- oder Sozialdienst wählen können. Die klassische Wehrpflicht nur für Männer verliert an Rückhalt.
Nato-Nähe gewinnt an Bedeutung, Neutralität verliert
53 Prozent der Befragten wünschen sich eine stärkere Kooperation mit der Nato. 32 Prozent könnten sich sogar einen Nato-Beitritt vorstellen – zwei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Dagegen nimmt das Interesse an alternativen Kooperationsformen wie Vermittlungsarbeit oder Entwicklungshilfe ab. In der Bevölkerung gibt es erstmals deutliche Meinungsunterschiede zur Entwicklungshilfe. Die Zustimmung zur Neutralität bleibt zwar hoch (87 Prozent), liegt aber weiterhin zehn Punkte unter dem Niveau vor dem Ukrainekrieg. Während viele eine militärische Neutralität befürworten, wünschen sich andere klare politische Positionen. 40 Prozent sehen wirtschaftliche und politische Verflechtungen als Hindernis für echte Neutralität.
