Jüdische Studierende verließen am Donnerstag die Abschlussfeier des MIT, nachdem die Jahrgangssprecherin das Institut scharf kritisiert hatte.
Megha M. Vemuri, Präsidentin des Abschlussjahrgangs 2025, warf dem MIT vor, Israels angebliche Auslöschung Palästinas zu unterstützen.
Ihre Rede löste sowohl Buhrufe als auch Applaus unter den Anwesenden aus.
Mehrere Studierende erhoben sich und schwenkten palästinensische Flaggen.
Vemuri lobt pro-palästinensisches Engagement auf dem Campus
Vemuri lobte ihre Kommiliton:innen für Proteste nach dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023.
Sie sagte, sie hätten Angst in Mut verwandelt und sich für Gerechtigkeit und ein freies Palästina eingesetzt.
Sie verwies auf Abstimmungen, bei denen Studierende forderten, die Verbindungen zum israelischen Militär zu kappen und einen Waffenstillstand zu unterstützen.
Vemuri erklärte, die Studierenden hätten Drohungen und Druck von Universitätsseite getrotzt und sich gegen Völkermord gestellt.
Schwere Vorwürfe gegen das MIT
Vemuri behauptete, Israel habe alle Universitäten in Gaza zerstört und MIT trage Mitverantwortung dafür.
Während ihrer Rede verließen viele den Saal und riefen „Schande“.
Sie betonte, Israel sei das einzige ausländische Militär mit Forschungskooperationen mit dem MIT.
Sie warf dem Institut vor, Gewalt zu unterstützen, indem es die Zusammenarbeit mit Israel fortsetze.
Zum Abschluss beschuldigte sie das MIT, direkt an einem Völkermord an den Palästinensern beteiligt zu sein.
Reaktion der Universität: Ausschluss von weiterer Zeremonie
Das MIT schloss Vemuri von der Abschlussfeier am Freitag aus, da sie vom genehmigten Redetext abgewichen sei.
Die Universität erklärte, sie habe die Veranstalter bewusst getäuscht und eine Protestaktion auf der Bühne organisiert.
MIT bekräftigte das Recht auf freie Meinungsäußerung, verteidigte aber die Entscheidung wegen des Regelbruchs.
Enttäuschung bei jüdischen Familien
Jüdische Absolvent:innen und ihre Familien verließen geschlossen die Veranstaltung.
Ein israelischer Absolvent berichtete, alle jüdischen Familien – nicht nur israelische – hätten die Zeremonie verlassen.
Er zeigte sich enttäuscht, da viele Angehörige von weither angereist waren.
Das MIT gehört zu jenen Universitäten, die 2023 von heftigen Anti-Israel-Protesten erschüttert wurden.
Demonstrierende blockierten jüdische Studierende, lieferten sich Auseinandersetzungen mit der Polizei und hielten provokante Reden.