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Alarmierende Entdeckung: Mikroplastik erstmals in menschlicher Eizellflüssigkeit nachgewiesen

by Nadine Koller
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Winzige Partikel im Zentrum weiblicher Fruchtbarkeit

Wissenschaftler haben zum ersten Mal Mikroplastik in der Follikelflüssigkeit menschlicher Eierstöcke nachgewiesen. Die Untersuchung an 18 Frauen in einer italienischen Kinderwunschklinik ergab, dass bei 14 von ihnen Plastikpartikel in der Flüssigkeit vorhanden waren, die die Eizellen ernährt und schützt. Die Studie, veröffentlicht in Ecotoxicology and Environmental Safety, wirft neue Fragen zur Wirkung von Plastik auf die Fruchtbarkeit von Frauen auf.

Risiko für Hormone und Eizellreifung

Die Forscher befürchten, dass Mikroplastik die Reifung der Eizellen und das hormonelle Gleichgewicht stören könnte. Studienleiter Luigi Montano von der Universität Rom bezeichnete die Ergebnisse als „äußerst besorgniserregend“. Mikroplastikpartikel, die mit hormonstörenden Chemikalien wie Bisphenol A, PFAS und Phthalaten belastet sind, könnten als „Trojanisches Pferd“ fungieren und über die Follikelflüssigkeit direkt in den weiblichen Fortpflanzungsapparat gelangen.

Tierversuche zeigen bereits, dass Mikroplastik bei Mäusen zu Eierstockstörungen und einer verminderten Befruchtungsfähigkeit führen kann. In der aktuellen Studie sehen die Autoren mögliche Zusammenhänge zwischen der Mikroplastik-Konzentration und der reproduktiven Gesundheit der untersuchten Frauen.

Unsichtbare Gefahr: Wie Mikroplastik in den Körper gelangt

Mikroplastik ist heute allgegenwärtig – es wurde auf dem Mount Everest ebenso wie im Marianengraben gefunden. Hauptaufnahmequelle für den Menschen ist die Nahrung: Studien entdeckten Plastikpartikel in sämtlichen getesteten Fleisch- und Gemüseproben.

Die Belastung des Körpers beginnt oft schon in der Küche. Das Erhitzen von Plastikverpackungen, das Abfüllen heißer Speisen in Kunststoffbehälter oder die Nutzung von Einweg-Kaffeebechern und Teebeuteln setzt Billionen von Partikeln frei. Auch Plastikbesteck, das kurzzeitig mit heißen Oberflächen in Berührung kommt, kann Chemikalien freisetzen.

Was jeder tun kann, um sich zu schützen

Obwohl Mikroplastik kaum vollständig vermeidbar ist, lassen sich einige Maßnahmen ergreifen:

  • Auf Glas, Holz oder Edelstahl statt Plastik in der Küche setzen.
  • Heißes Essen und Getränke nicht in Plastikbehälter geben.
  • Bio-Lebensmittel bevorzugen – Pestizide enthalten oft Mikroplastik oder bestehen daraus.
  • Einwegverpackungen möglichst meiden.

Montanos Team untersucht aktuell, inwiefern eine plastikfreie Küche und eine biologische Ernährung die Mikroplastikbelastung im Körper reduzieren können. Die Forschung steht noch am Anfang, aber der neue Fund liefert wichtige Hinweise auf die potenzielle Gefahr dieser unsichtbaren Partikel – besonders für die weibliche Fruchtbarkeit.

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