In seiner ersten öffentlichen Stellungnahme seit seiner Flucht aus Syrien bestritt Bashar al-Assad, seine Abreise geplant zu haben. Er erklärte, russische Verbündete hätten während eines Drohnenangriffs entschieden, ihn vom Luftwaffenstützpunkt Hmeimim im Westen Syriens zu evakuieren.
Assad, dessen Familie Syrien über 50 Jahre regierte, stellte sich als entschlossener Führer dar. Er behauptete, bis zur Einnahme von Damaskus durch Oppositionskräfte am 8. Dezember in der Hauptstadt geblieben zu sein, um seine Pflichten zu erfüllen.
Oppositionskräfte beenden Assads Herrschaft
Die von Hayʼat Tahrir al-Scham (HTS) angeführte Opposition startete Ende November eine Offensive und eroberte wichtige Städte wie Aleppo und Homs, bevor sie Damaskus einnahmen. HTS erklärte das Ende von Assads Regime und markierte eine politische Wende in Syrien.
Assad wies zurück, Zuflucht gesucht oder zurückgetreten zu sein, und betonte, seine Evakuierung sei nach dem Fall der Hauptstadt erfolgt. Er beschuldigte HTS, eine Terrororganisation zu sein, während internationale Beobachter die Distanzierung der Gruppe von ihren dschihadistischen Wurzeln skeptisch bewerteten.
Korruptionsvorwürfe überschatten Assads Verteidigung
Assad, der mit seiner Familie Asyl in Moskau genießt, behauptete, nie persönliche Vorteile angestrebt zu haben und stets eine nationale Vision verfolgt zu haben. Doch Hinweise auf Korruption, darunter eine Sammlung von Luxusgütern, werfen ein anderes Licht auf sein Regime.
Nach Assads Sturz feierten Syrer im ganzen Land, während viele Angehörige suchten, die unter seinem Regime verschwanden. Berichte über Folter und Morde in Gefängnissen wie Sednaya bezeugen die Brutalität seiner Herrschaft.
Der scheidende US-Präsident Joe Biden nannte den Sturz Assads einen Akt der Gerechtigkeit. „Es ist ein historischer Moment, der Syrien die Möglichkeit gibt, eine bessere Zukunft zu schaffen“, erklärte Biden.