Die griechische Hauptstadt hat ein einjähriges Moratorium für die Registrierung neuer Kurzzeitvermietungen eingeführt. Ziel ist es, die Wohnungsnot zu lindern und den Einfluss des Tourismus auf lokale Viertel zu reduzieren.
Diskussionen um explodierende Zahlen bei Kurzzeitvermietungen
Im Jahr 2024 stieg die Zahl der Betten in Kurzzeitvermietungen auf 1,022 Millionen und übertraf damit erstmals die 887.740 Betten in griechischen Hotels, wie die Zeitung Ekathimerini berichtet. Vertreter der Hotelbranche kritisieren Plattformen wie Airbnb scharf und werfen ihnen vor, Kunden abzuziehen. Anwohner klagen über steigende Mieten und Lebenshaltungskosten, insbesondere in traditionell arbeitenden Wohnvierteln.
Das neue Gesetz stoppt für ein Jahr die Registrierung neuer Mietobjekte in beliebten Bezirken wie Kolonaki, Koukaki, Pangrati und Exarchia. Vermieter hatten bis zum 31. Dezember Zeit, bestehende Mietobjekte anzumelden. Darüber hinaus bietet das Gesetz Steuererleichterungen für Vermieter, die von Kurzzeit- auf Langzeitvermietungen umsteigen.
Regierung stellt Weichen für Balance zwischen Tourismus und Wohnraum
Premierminister Kyriakos Mitsotakis verteidigte die Maßnahmen in einer Rede in Thessaloniki mit den Worten: “Der Charakter unserer Viertel muss bewahrt werden, und die Gier nach Profit darf das Recht auf Wohnen nicht verdrängen.” Gleichzeitig betonte er die wirtschaftliche Bedeutung der Kurzzeitvermietungen. “Viele Städte kämpfen mit der Regulierung dieses Marktes. Wir gehen erste wichtige Schritte und werden, wenn nötig, weitere Maßnahmen ergreifen,” erklärte Mitsotakis.
Bereits 2024 hatte Athen strengere Vorschriften eingeführt, darunter eine Lizenzpflicht für Vermieter mit mehr als zwei Immobilien und strenge Gesundheits- und Sicherheitsauflagen. Kritiker bemängeln jedoch, dass diese Regelungen nur begrenzt wirksam waren. Das aktuelle Verbot unterstreicht die Absicht der Stadtverwaltung, die Wohnraumproblematik zu lösen und gleichzeitig einen nachhaltigen Tourismus zu fördern.