Die motus bauconsult GmbH mit Sitz in Wien hat ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Das Handelsgericht Wien eröffnete das Verfahren am Dienstag.
Das Unternehmen schlägt seinen Gläubigern eine Sanierungsquote von 20 Prozent vor. Die Zahlung soll innerhalb von zwei Jahren erfolgen. Maximilian Kneussl, Geschäftsführer der Firma, gab eine Patronatserklärung ab.
Laut Bilanzanhang 2023 liegt keine Überschuldung nach Insolvenzrecht vor. Dennoch zeigt die Analyse der URG-Kennzahlen einen Reorganisationsbedarf, da das Eigenkapital negativ ist. Die Geschäftsführung bewertet die Lage jedoch optimistisch.
Die Primär- und Sekundärprognosen des Unternehmens bleiben laut Einschätzung der Geschäftsführung positiv. Zudem zeigt die Liquiditätsplanung eine nachhaltige Fortführung des Unternehmens.
Ursachen der Insolvenz: Immobilienkrise belastet das Geschäft
Die motus bauconsult GmbH wurde im Jahr 2012 gegründet. Monatlich erzielt das Bauunternehmen einen Bruttoumsatz von 800.000 Euro.
Laut Creditreform ist die anhaltende Krise in der Immobilienbranche die Hauptursache für die Insolvenz. Die Branche leidet unter steigenden Finanzierungskosten, sinkender Nachfrage und Projektverzögerungen.
Der Konkurs betrifft 47 Mitarbeiter, die von der wirtschaftlichen Schieflage des Unternehmens betroffen sind. Die Zukunft der Arbeitsplätze hängt vom Ausgang des Sanierungsverfahrens ab.
Schulden in Millionenhöhe belasten das Unternehmen
Die Gesamtverbindlichkeiten des Unternehmens betragen rund 11 Millionen Euro. Bereits im Geschäftsjahr 2023 lag die Verschuldung bei 11,5 Millionen Euro, während der Bilanzverlust 1,94 Millionen Euro erreichte.
Das Unternehmen versucht, sich mit der Sanierungsquote von 20 Prozent zu stabilisieren. Die Gläubiger müssen dem Plan noch zustimmen.
Zum Insolvenzverwalter ernannte das Gericht den erfahrenen Anwalt Günther Hödl. Er wird das Verfahren überwachen und sicherstellen, dass der Sanierungsplan realistisch umsetzbar ist.