WASHINGTON – Die Biden-Administration hat den Kongress um fast 100 Milliarden Dollar an Notfallmitteln gebeten, um die Reaktion auf eine Reihe von Naturkatastrophen zu unterstützen, die die Ressourcen der Regierung stark beansprucht haben.
Der Antrag, der am Montag eingereicht wurde, sieht vor, 40 Milliarden Dollar an die Federal Emergency Management Agency (FEMA) zu vergeben, um nach den verheerenden Hurrikanen Helene und Milton zu helfen. Diese verursachten im September und Oktober dramatische Schäden in Florida sowie in anderen Bundesstaaten des Südostens der USA.
Zusätzlich zu den Maßnahmen für die Hurrikane sollen die Mittel auch für die Bewältigung anderer Notfälle verwendet werden, wie zum Beispiel die verheerenden Waldbrände auf Maui im vergangenen Jahr, Tornados im Mittleren Westen und den Zusammenbruch der Francis Scott Key Bridge in Baltimore im März.
Notwendigkeit einer schnellen Reaktion
„Diese Mittel sind dringend erforderlich“, erklärte Shalanda Young, Direktorin des Haushaltsbüros im Weißen Haus. „Familien, kleine Unternehmen und ganze Gemeinden sind auf die Unterstützung der Regierung angewiesen, wenn sie am meisten Hilfe benötigen.“
Deanne Criswell, die Administratorin der FEMA, erklärte, dass die Agentur über genügend Mittel verfügt, um die Erholungsmaßnahmen für die Hurrikane Helene und Milton bis zum Ende des Jahres fortzusetzen, es sei denn, es treten weitere größere Katastrophen auf. Sollte dies jedoch nicht der Fall sein, wird das Geld nicht ausreichen, um bis zum Ende des Haushaltsjahres im September 2024 durchzuhalten.
Der Kongress muss entscheiden
Der Kongress, der nach den Präsidentschaftswahlen am 5. November seine Arbeit wieder aufgenommen hat, muss nun entscheiden, ob er den Antrag als separates Gesetz oder im Rahmen eines größeren Haushaltsgesetzes verabschieden wird. Young und Criswell hoffen, dass der Antrag parteiübergreifend Unterstützung findet.
„Wie Präsident Biden bereits sagte: Es gibt keine Demokraten oder Republikaner, wenn es darum geht, diesen Menschen zu helfen“, erklärte Young. „Es geht darum, diejenigen zu unterstützen, die in dieser Krise am meisten auf die Regierung angewiesen sind.“
Aufschlüsselung der Hilfsmittel
Der Antrag der Administration umfasst eine breite Palette an Hilfsmaßnahmen für verschiedene Ministerien:
- 24 Milliarden Dollar für das Landwirtschaftsministerium (USDA), um Landwirten zu helfen, die durch Naturkatastrophen wie Hurrikane, Waldbrände oder Dürren Verluste bei Ernten oder Vieh erlitten haben. Auch die Beseitigung von Trümmern und Reparaturen an beschädigten Infrastrukturen in betroffenen Regionen sollen unterstützt werden.
- 12 Milliarden Dollar für das Ministerium für Wohnungsbau und Stadtentwicklung (HUD), um Schäden durch die Hurrikane zu beheben und mit anderen Wiederaufbaumaßnahmen aus den letzten zwei Jahren zu helfen.
- 8 Milliarden Dollar für das Verkehrsministerium (DOT), um Straßen, Brücken und andere Verkehrsinfrastrukturen in mehr als 40 Bundesstaaten zu reparieren, die durch Naturkatastrophen erheblich beschädigt wurden.
- 2 Milliarden Dollar für die Kleinunternehmenbehörde (SBA), die zinsgünstige Notfallkredite für kleine Unternehmen, Hausbesitzer, Mieter und gemeinnützige Organisationen bereitstellt.
Hilfe für Millionen von Amerikanern
Der Antrag umfasst insgesamt 16 verschiedene Bundesbehörden und Ministerien, die für die Bereitstellung von Hilfsgeldern und den Wiederaufbau zuständig sind. Ziel ist es, betroffenen Gemeinden und Regionen zu helfen, sich von den verheerenden Schäden zu erholen und eine nachhaltige Zukunft aufzubauen.
Angesichts der zunehmenden Häufigkeit und Schwere von Naturkatastrophen, die durch den Klimawandel verstärkt werden könnten, wird erwartet, dass solche Hilfsmaßnahmen auch in den kommenden Jahren von entscheidender Bedeutung bleiben.
Ausblick
Die Biden-Administration hofft, dass der Kongress den Antrag schnell genehmigt, damit die FEMA und andere betroffene Behörden mit den wichtigen Wiederaufbaumaßnahmen fortfahren können. Der Antrag verdeutlicht die Notwendigkeit einer umfassenden und schnellen Unterstützung für die Opfer von Naturkatastrophen und hebt die anhaltenden Herausforderungen hervor, die der Klimawandel für die Katastrophenvorsorge und -bewältigung mit sich bringt.