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Britische Wissenschaftlerin entwickelt umweltfreundliche Lösung zur Phosphatrückgewinnung

by Nadine Koller
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Die britische Wissenschaftlerin Jane Pearce wurde für ihre bahnbrechende Erfindung ausgezeichnet, die dazu beitragen kann, Phosphatverschmutzung in Gewässern zu reduzieren und die Landwirtschaft nachhaltiger zu gestalten. Ihr innovatives Material filtert überschüssige Phosphate aus Flüssen und Seen und macht sie als Dünger wieder nutzbar. Diese Lösung wurde mit dem renommierten Innovate UK Women in Innovation Award prämiert und könnte eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung der globalen Phosphorkrise spielen.

Phosphor: Ein wertvoller, aber problematischer Rohstoff

Phosphor ist eine essenzielle Ressource für die Lebensmittelproduktion, da er ein zentraler Bestandteil vieler Düngemittel ist. Doch durch intensive Landwirtschaft und industrielle Abwässer gelangen große Mengen Phosphat in natürliche Gewässer, wo sie Algenblüten verursachen, die das ökologische Gleichgewicht zerstören. Die Folgen sind Sauerstoffmangel im Wasser und das Absterben von Fischbeständen sowie anderen Wasserlebewesen.

Ein besonders betroffenes Beispiel ist der britische Fluss Wye, der durch übermäßige Phosphatbelastung in vielen Abschnitten zu einer grünen, schlammigen Brühe geworden ist. Gleichzeitig sind weltweite Phosphatreserven begrenzt. Während Länder wie Marokko, China und die Westsahara noch über große Vorkommen verfügen, sind die Reserven der USA auf nur noch 1 % ihrer ursprünglichen Menge gesunken. Großbritannien ist zudem vollständig auf Importe angewiesen, was die langfristige Versorgung mit Phosphatdüngern unsicher macht.

Innovatives Material soll Kreislaufwirtschaft in der Landwirtschaft fördern

Pearce und ihr Team bei Rookwood Operations haben das Phosphate Removal Material (PRM) entwickelt – eine natürliche Substanz, die Phosphate aus belastetem Wasser aufnimmt und anschließend als effektiven Dünger für landwirtschaftliche Flächen wiederverwendet werden kann.

“PRM funktioniert wie ein Schwamm, der überschüssige Phosphate aus Gewässern absorbiert”, erklärt Pearce. “Sobald es gesättigt ist, wird es auf Feldern ausgebracht, wo es als Nährstoffquelle für Pflanzen dient und die Bodenqualität verbessert.” Da PRM ausschließlich aus natürlichen Materialien besteht, trägt es nicht nur zur Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft bei, sondern reduziert auch die Abhängigkeit von importierten Phosphatdüngern.

Die ersten Praxistests mit einem lokalen Wasserversorger in Somerset stehen bevor, gefolgt von einer landesweiten Testphase mit größeren Unternehmen.

Nachhaltige Phosphornutzung als Schlüssel zur Ernährungssicherheit

Wissenschaftler warnen, dass unkontrollierte Phosphatverschwendung langfristig zu einer ökologischen und landwirtschaftlichen Krise führen könnte. Mit steigender Gewässerverschmutzung und schrumpfenden Phosphatreserven wird es immer wichtiger, effektive Recyclingmethoden für diesen Rohstoff zu entwickeln.

“Unser Ziel ist es, die Phosphatnutzung nachhaltiger zu gestalten und die Importabhängigkeit zu verringern, während wir gleichzeitig die Umwelt schützen“, betont Pearce.

Angesichts der zunehmenden Belastung von Flüssen, Seen und landwirtschaftlichen Flächen könnten innovative Lösungen wie PRM eine entscheidende Rolle spielen, um die weltweite Lebensmittelproduktion zu sichern und gleichzeitig die Wasserqualität zu verbessern.

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