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BYD bringt günstigstes Elektroauto in Großbritannien auf den Markt – Angriff auf Teslas Spitzenposition

by Nadine Koller
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Dolphin Surf ab £18.650: Kampfpreis für den Massenmarkt

Der chinesische Hersteller BYD (Build Your Dreams) hat mit dem neuen Modell Dolphin Surf sein bislang günstigstes Elektroauto in Großbritannien eingeführt. Mit einem Einstiegspreis von nur £18.650 gehört das Modell zu den preiswertesten Neuwagen im Vereinigten Königreich – und zielt klar auf eine breitere Käuferschicht.

Der Schritt ist Teil von BYDs Strategie, Tesla als weltweit größten Elektroautohersteller zu überholen. Zwar liegt Tesla bei reinen Elektrofahrzeugen (EVs) derzeit noch vorn, doch unter Einbeziehung von Hybridmodellen hat BYD bereits die Nase vorn. Im April 2025 überholte BYD Tesla bei Neuzulassungen von Elektroautos in Europa zum ersten Mal.

Rückschlag für Tesla – politische Rolle von Elon Musk sorgt für Imageverlust

Tesla geriet zuletzt unter Druck: Die Neuzulassungen in Europa halbierten sich im April im Vergleich zum Vorjahr, unter anderem wegen einer Kritikwelle an Elon Musks Nähe zur Trump-Regierung. Analysten sehen darin eine mögliche Erklärung für den Bedeutungsgewinn chinesischer Marken in Europa.

BYD punktet mit Ausstattung und Technologie

Der Dolphin Surf überzeugt nicht nur durch den Preis: Mit einer Reichweite von bis zu 137 Meilen (220 km), einer drehbaren Touchscreen-Konsole, intelligentem Tempomat und Notbremsassistenten bietet er Technik, die sonst nur bei teureren Modellen zu finden ist. BYD setzt bewusst auf die gleiche Software und Sensorik in Einstiegs- wie in Premiumfahrzeugen, um Produktionskosten zu senken und den Vorsprung gegenüber Wettbewerbern zu wahren.

Der Wagen nutzt BYDs „Blade Battery“, die auf der günstiger produzierbaren Lithium-Eisenphosphat-Technologie (LFP) basiert. Diese Batterien verzichten auf teure Rohstoffe wie Nickel oder Kobalt und sind inzwischen bei über 80 % aller E-Autos in China im Einsatz.

Europa unter Preisdruck – Großbritannien als wichtigster Markt

Obwohl die EU auf BYD-Importe 17,4 % Strafzölle wegen staatlicher Subventionen erhebt, bleibt Großbritannien zollfrei – und ist somit ein zentraler Zielmarkt für chinesische Hersteller. Im März entfielen laut Analyst Matthias Schmidt 30 % aller in Europa verkauften chinesischen E-Autos auf Großbritannien. Neben BYD drängen auch Xpeng, Leapmotor und Jaecoo auf den Markt.

Zwar ist der Dacia Spring mit £14.995 derzeit noch das günstigste E-Auto in Großbritannien, bietet aber nur 140 Meilen Reichweite. Die Konkurrenz liegt preislich dicht beieinander: Citroën ë-C3 ab £18.305, Renault 5 ab £22.995.

Ausblick: BYD treibt Marktverlagerung

Experten sehen in BYDs Preispolitik und Modellvielfalt ein enormes Potenzial, die Marktdynamik in Europa zu verändern – vor allem durch den Einstieg in untere Preissegmente mit hoher Ausstattung. Zudem deutet sich ein Technologie- und Batterie-Umbruch an: Während westliche Hersteller bislang auf Reichweite durch NMC-Batterien setzten, zeigen LFP-Akkus in China ihre Stärke beim Preis-Leistungs-Verhältnis.

BYDs Expansion könnte Tesla weiter unter Druck setzen, insbesondere wenn politische und wirtschaftliche Unsicherheiten rund um Musks Rolle anhalten. Der globale Wettlauf um den E-Automarkt geht damit in eine neue Phase – mit China als Taktgeber.

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