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Cadillac greift an: Mit Vollgas Richtung Formel-1-Debüt 2026

by Nadine Koller
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Der Countdown läuft unaufhaltsam

Bei Cadillac weiß jeder im Team: Die Uhr tickt. Mit jedem Tag rückt das Formel-1-Debüt näher – im März 2026 soll das amerikanische Werksteam erstmals auf der Startaufstellung stehen. Mit Unterstützung von General Motors und TWG Motorsports bereitet sich das Team auf den Start als elfte Mannschaft im Feld vor. Anders als andere Neueinsteiger kauft sich Cadillac nicht in ein bestehendes Team ein, sondern baut von Grund auf neu – mit allen Risiken und Herausforderungen, die das mit sich bringt.

Am Samstagabend in Miami, nach dem Sprint und dem Qualifying, folgt der große Auftritt: Cadillac wird sich in einer roten-Teppich-Veranstaltung am Strand von Miami Beach offiziell präsentieren – ganz im Stil der amerikanischen Marke. Doch hinter der glanzvollen Fassade verbirgt sich harte Aufbauarbeit.

Erfahrung an der Spitze und ein Team im Aufbau

An der Spitze steht der Brite Graeme Lowdon, ein Mann mit Erfahrung im F1-Neustart: 2010 war er maßgeblich am Einstieg des Manor-Teams beteiligt. Damals begann alles mit einem Schraubenzieher und einem Blatt Papier. Heute hat er mehr Zeit und Ressourcen – aber das Ziel bleibt gleich: Zum Saisonauftakt 2026 muss das Auto startbereit sein. In jeder Cadillac-Niederlassung hängt deshalb ein Countdown-Timer.

Seit August 2022 arbeitet Lowdon mit einem kleinen Team an den Grundlagen. Zunächst war noch nicht sicher, ob ein Einstieg überhaupt genehmigt wird. Rekrutierungen erfolgten unter dem Deckmantel eines „Top-Motorsportprojekts“. Mit der Zusage von General Motors, ab 2029 einen eigenen Motor zu bauen, wurde das Projekt zum vollen Werksteam. Bis dahin kommen Ferrari-Antriebe zum Einsatz.

Die Expansion schreitet schnell voran. Täglich wird neues Personal eingestellt. In Fishers (Indiana) entsteht der neue Hauptsitz, ergänzt durch Standorte in Silverstone (europäisches Zentrum) und Charlotte (Motorenbau).

Die Führungsriege ist prominent besetzt: Chefdesigner ist John McQuilliam (Ex-Manor), die Aerodynamik leitet Jon Tomlinson (Ex-Williams). Nick Chester (Ex-Renault) fungiert als Technikdirektor, Peter Crolla kommt als Teammanager von Haas, und Pat Symonds ist technischer Berater. Für Lowdon zeigt diese Besetzung den Ernst des Projekts: „Wir haben ein Formel-1-Team aufgebaut, ohne Gewissheit über den Einstieg – das ist echte Entschlossenheit.“

Fahrerfrage offen, Erwartungen groß

Die nächste Herausforderung: das Auto bauen und erstmals zünden – auch dafür gibt es bereits einen Countdown. Doch auch die Fahrerauswahl steht bevor. Noch werden keine Namen genannt. Klar ist: Ein US-amerikanischer Pilot würde gut zur Marke passen. Mario Andretti bleibt dem Projekt als Berater verbunden, sein IndyCar-Fahrer Colton Herta gilt als Kandidat. Ebenso soll Sergio Pérez im Gespräch sein. Lowdon betont: Die Entscheidung fällt nach Leistung, aber US-Fahrer seien definitiv eine Option.

Cadillac ist nicht irgendein Neueinsteiger. Es ist ein traditionsreicher US-Hersteller, der die Formel 1 als globale Plattform nutzen will. Mit der steigenden Bedeutung des Sports in den USA könnte das Projekt enorme Wirkung entfalten. Für Lowdon ist klar: „Es ist ein riesiger Kraftakt. Aber wir müssen beim ersten Rennen auf der Startlinie stehen. Eine Woche später aufzutauchen – das geht einfach nicht.“

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