Ein CIA-Beamter wurde angeklagt, streng geheime US-Dokumente über die mögliche Reaktion Israels auf einen Raketenangriff des Iran weitergegeben zu haben.
Asif W. Rahman, der für die CIA im Ausland tätig war und über eine streng geheime Sicherheitsfreigabe verfügte, wurde nach Angaben der New York Times am Dienstag vom FBI in Kambodscha in Verbindung mit dem Leck verhaftet.
Die Verhaftung folgt auf die Verbreitung von streng geheimem Material im Internet im vergangenen Monat, das Israels mögliche Pläne für einen Vergeltungsschlag nach dem iranischen Raketenangriff am 1. Oktober enthüllte. Die durchgesickerten Dokumente, die von der National Geospatial-Intelligence Agency erstellt wurden, enthielten Satellitenbilder und Details über die Raketen, die Israel für einen möglichen Angriff zur Verfügung stehen.
Diese Dokumente waren nur denjenigen zugänglich, die über eine entsprechende Genehmigung verfügten, einschließlich der Mitglieder der „Five Eyes“-Geheimdienstallianz: den USA, Australien, Kanada, Neuseeland und dem Vereinigten Königreich.
Der Middle East Spectator berichtete damals, die Dokumente von einer anonymen Quelle erhalten zu haben, konnte aber weder ihre Echtheit überprüfen noch eine Verbindung zu dem ursprünglichen Informanten herstellen. Später gab das FBI bekannt, dass es die undichte Stelle untersucht und dabei mit dem Verteidigungsministerium und den Geheimdiensten zusammenarbeitet.
Die Anklageschrift enthält keine genauen Angaben zur Art der undichten Stelle, stellt aber fest, dass sie um den 17. Oktober herum entstanden ist. Die Ermittler gehen davon aus, dass das Leck in Kambodscha entstanden ist, wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht. Die fraglichen Informationen basierten auf Satellitenbildern, die am 15. und 16. Oktober aufgenommen wurden.
Rahmans Sicherheitsfreigabe gewährte ihm Zugang zu sensiblen Informationen, einer Stufe, die typisch für Personen ist, die mit Verschlusssachen umgehen. Nach Angaben aus dem Jahr 2017 haben über eine Million Menschen in den USA Zugang zu streng geheimem Material, während weitere 1,6 Millionen Zugang zu vertraulichen oder geheimen Informationen haben.
Die Sicherheitsfreigaben werden regelmäßig in einem Prozess überprüft, der als „kontinuierliche Überprüfung“ bezeichnet wird, um neue Bedrohungen, die von Personen mit Zugang zu Verschlusssachen ausgehen, schnell zu erkennen. Dieser Prozess, den das Verteidigungsministerium vor zwei Jahren überarbeitet hat, umfasst regelmäßige Hintergrundüberprüfungen, um sicherzustellen, dass die Personen weiterhin die erforderlichen Sicherheitsanforderungen erfüllen.
Rahman, der wegen vorsätzlicher Aufbewahrung und Weitergabe von Informationen zur nationalen Verteidigung angeklagt ist, wird zu seiner ersten Anhörung vor ein Bundesgericht in Guam gebracht und soll zur Verhandlung an den Eastern District of Virginia überstellt werden.
