Forscher betonen, dass mehr Informationen über die Ursachen von anhaltenden COVID-Symptomen benötigt werden.
Viele Jugendliche sind nach zwei Jahren wieder gesund
Die meisten jungen Menschen, die nach einem COVID-19-positiven Test Symptome hatten, sind nach zwei Jahren symptomfrei. Eine neue Studie untersucht, wie viele Jugendliche weiterhin unter Müdigkeit oder anderen Problemen leiden.
Forscher befragten über 12.600 Jugendliche in England im Alter von 11 bis 17 Jahren. Die Befragung erfolgte drei, sechs, zwölf und 24 Monate nach einem positiven Test zwischen September 2020 und März 2021.
Die Forscher definierten Long COVID als das Vorhandensein eines anhaltenden Symptoms wie Müdigkeit, Atemnot, Schlafprobleme oder Kopfschmerzen. Zusätzlich wurde geprüft, ob Betroffene alltägliche Aktivitäten eingeschränkt oder Probleme bei Bewegung und Selbstfürsorge hatten.
Von den untersuchten Jugendlichen hatten etwa 1.000 alle vier Zeitpunkte durchlaufen und ihre Symptome gemeldet.
Nach drei Monaten erfüllten rund 25 Prozent die Kriterien für Long COVID. Ein Jahr später waren es 10 Prozent. Zwei Jahre nach dem positiven Test waren es noch etwa 7 Prozent.
Von diesen litten 68 Jugendliche auch nach zwei Jahren noch an fünf bis sechs Long-COVID-Symptomen. Die häufigsten Symptome waren Müdigkeit, Schlafprobleme, Atemnot und Kopfschmerzen.
Die Studie wurde am Mittwoch in Nature Communications Medicine veröffentlicht. Sie wurde vom britischen National Institute for Health and Care Research (NIHR) finanziert.
Anhaltende Symptome bei bestimmten Gruppen
Die Studie zeigt Unterschiede bei den Betroffenen. Frauen waren fast doppelt so häufig betroffen wie Männer. Ältere Jugendliche und solche aus benachteiligten Regionen erholten sich seltener.
Sir Terence Stephenson, der Studienleiter und Professor an der University College London, sagte:
„Die meisten Jugendlichen haben sich nach zwei Jahren erholt. Das ist eine gute Nachricht, doch 68 Jugendliche haben sich nicht erholt. Wir müssen weitere Studien durchführen, um die Gründe dafür zu verstehen.“
Dr. Nathan Cheetham von der King’s College London betont:
„Die Studie zeigt erneut, dass Long COVID benachteiligte Bevölkerungsgruppen betrifft. Diese Problematik hat soziale Ursachen wie ungleiche Gesundheitsversorgung und Lebensumstände.“
Es sei wichtig, die Ursachen von Long COVID besser zu erforschen. Al-Aly, Experte für das Thema, fordert verstärkte Forschungsanstrengungen. Insbesondere müsse man die langfristigen Auswirkungen auf Bildung und Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen untersuchen.