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Disney und Universal verklagen Midjourney wegen Urheberrechtsverletzung durch KI-Bildgenerator

by Nadine Koller
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„Bodenloses Plagiat“: KI soll ikonische Figuren ohne Erlaubnis reproduziert haben

Die Unterhaltungsriesen Disney und Universal haben am Mittwoch in Los Angeles Klage gegen das KI-Unternehmen Midjourney eingereicht. Der Vorwurf: Das Unternehmen soll mit seinem KI-Bildgenerator massenhaft urheberrechtlich geschützte Charaktere wie Darth Vader, Elsa, Yoda oder Shrek ohne Genehmigung nachgebildet haben. Die Studios bezeichnen das Tool als „bodenlosen Abgrund an Plagiaten“ und fordern eine einstweilige Verfügung sowie Schadensersatz.

Warnungen ignoriert, KI kontinuierlich verbessert

Trotz Aufforderung durch Disney und Universal, Maßnahmen gegen die Nachbildung geschützter Inhalte zu ergreifen, entwickelte Midjourney seine Software weiter – mit höherer Bildqualität und wachsender Nutzung. CEO David Holz hatte bereits 2022 in einem Interview erklärt, man habe den Trainingsdatensatz durch einen „großen Internet-Scrape“ aufgebaut. Auf die Frage, ob Rechteinhaber um Erlaubnis gefragt wurden, antwortete Holz: „Es gibt keine Möglichkeit, bei 100 Millionen Bildern herauszufinden, woher sie stammen.“

Kein Einzelfall – Klagewelle gegen KI-Firmen wächst

Disney und Universal zählen zu den bislang größten Studios, die juristisch gegen KI-generierte Bilder und Videos vorgehen. Der Fall reiht sich ein in eine wachsende Welle von Klagen: Auch die New York Times, Buchautoren, Nachrichtenverlage und Musiklabels wie Sony und Warner haben bereits Klagen wegen unautorisierter Nutzung von Inhalten zum KI-Training eingereicht.

Bereits 2023 entschied ein kalifornisches Gericht, dass eine Klage von zehn Künstlern gegen Midjourney und andere KI-Firmen rechtlich plausibel sei – sie dürfen auf Grundlage von vermeintlicher Speicherung und Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke weiter klagen.

Milliardenmarkt mit juristischen Risiken

Midjourney, 2021 gegründet, verdient mit kostenpflichtigen Abonnements und erwirtschaftete 2023 rund 300 Millionen Dollar Umsatz, so die Klageschrift. Die Studios werfen dem Unternehmen vor, auf Kosten der Kreativen Gewinne zu erzielen, ohne selbst in Inhalte zu investieren: „Midjourney ist der Inbegriff eines Trittbrettfahrers im Urheberrecht.“

Ob die Klage zu einer Grundsatzentscheidung in der Debatte um KI und Urheberrecht führt, bleibt offen – sie könnte jedoch richtungsweisend für die Regulierung von generativer KI im Bereich Bild, Film und Musik sein.

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