Elon Musk hat seine Klage gegen OpenAI ausgeweitet und den Tech-Giganten Microsoft als zusätzlichen Beklagten in den Rechtsstreit aufgenommen. Die überarbeitete Klageschrift, die vor einem Bundesgericht in Oakland, Kalifornien, eingereicht wurde, erhebt schwere Vorwürfe: Musk beschuldigt die beiden Unternehmen, den Markt für generative Künstliche Intelligenz (KI) zu monopolisieren und gezielt Konkurrenten auszuschalten.
Vorwurf der Monopolbildung
Die Klage behauptet, dass Microsoft und OpenAI gegen Kartellgesetze verstoßen hätten, indem sie Investitionsmöglichkeiten an die Bedingung knüpften, nicht mit konkurrierenden Unternehmen zusammenzuarbeiten. Zudem wird ihre exklusive Lizenzvereinbarung als unrechtmäßiger Zusammenschluss gewertet, der keine regulatorische Genehmigung erhalten habe.
Musks Anwalt Marc Toberoff erklärte: „Microsoft und OpenAI haben Maßnahmen ergriffen, die den Wettbewerb systematisch unterdrücken. Solches Verhalten muss offengelegt und rechtlich verfolgt werden.“
Die Klageschrift fordert, bestehende Lizenzvereinbarungen zu annullieren und unrechtmäßig erzielte Gewinne zurückzugeben.
OpenAI: Vom Ideal zur Milliardenbewertung
Ein zentrales Argument der Klage ist die Transformation von OpenAI. Das Unternehmen, das ursprünglich als gemeinnützige Organisation gegründet wurde, habe sich zu einem marktdominierenden Konzern im Wert von 157 Milliarden US-Dollar entwickelt. Dabei habe OpenAI seine ursprüngliche Mission, der Allgemeinheit zu dienen, zugunsten von Profitstreben aufgegeben.
„Innerhalb von acht Jahren ist OpenAI von einer gemeinnützigen Organisation zu einem wirtschaftlichen Riesen geworden, der den Markt dominiert – eine beispiellose Entwicklung“, heißt es in der Klageschrift.
Politischer Rückenwind für Musk
Musks rechtliche Schritte kommen in einem politisch aufgeladenen Umfeld. Der Milliardär hat sich zuletzt durch hohe Spenden an die Republikanische Partei und Donald Trumps Kampagne hervorgetan. Trump ernannte Musk kürzlich zu einem Berater für die Effizienzsteigerung in der Regierung.
Diese politischen Verbindungen werfen die Frage auf, ob Musks Klage auch strategische Ziele verfolgt, um Trumps Position in der Technologiepolitik zu stärken.
Reaktionen von OpenAI und Microsoft
OpenAI reagierte auf die Klage mit scharfer Kritik. „Die Vorwürfe sind unbegründet und maßlos überzogen“, erklärte das Unternehmen. Microsoft verzichtete auf eine Stellungnahme.
Bereits in einem früheren Gerichtsverfahren hatte OpenAI Musk vorgeworfen, den Rechtsstreit aus persönlichem Interesse zu nutzen, um den Konkurrenten zu schwächen.
Mögliche Folgen für die KI-Industrie
Die Klage könnte weitreichende Auswirkungen auf die Technologiebranche haben. Sollten die Vorwürfe bestätigt werden, könnte dies strengere Auflagen für exklusive Partnerschaften und Lizenzabkommen nach sich ziehen, was den Wettbewerb fördern, aber auch Innovationen verlangsamen könnte.
Musk sieht den Rechtsstreit als einen Wendepunkt für die Branche: „Dieser Fall ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Künstliche Intelligenz den Menschen zugutekommt und nicht von einer kleinen Elite kontrolliert wird.“
Die Auseinandersetzung wird international aufmerksam verfolgt, da sie einen Präzedenzfall für die Regulierung und Kontrolle von KI-Technologien schaffen könnte – einer der bedeutendsten Technologien unserer Zeit.