Im Lötschental trat das erwartete Naturereignis bislang nicht ein.
Am Montagabend brach ein Teil des Gipfels oberhalb von Blatten ab.
Erstmals rutschte dabei Gestein über den Gletscher hinunter.
Ein Sprecher des Regionalen Führungsstabs bestätigte diesen Ablauf.
Bislang meldeten die Behörden keine Schäden.
Die Anspannung bleibt bestehen, das Ereignis lässt weiter auf sich warten.
Großer Abbruch, aber keine Katastrophe
Jonas Jeitziner vom Gemeindeführungsstab meldete am Dienstagmorgen eine ruhige Nacht.
Am Montagabend lösten sich zwischen 150’000 und 200’000 Kubikmeter Fels.
Der Regionale Führungsstab sprach vom größten Abbruch seit Langem.
Man hörte lediglich kleinere Rutschungen, nicht den befürchteten Knall.
Das gesamte Ausmaß lässt sich derzeit nicht abschätzen.
Ein Helikopter soll die Lage im Laufe des Morgens genau erfassen.
Bis dahin gilt weiterhin Zurückhaltung und Beobachtung.
Evakuierung verläuft ruhig – Murgang gestoppt
Die Behörden räumten am Montag fast das gesamte Dorf Blatten.
Nur die Weiler Weissenried und Eisten blieben von der Evakuierung ausgenommen.
Etwa 300 Menschen verließen ihre Häuser vorsorglich.
Alle fanden privat oder in leerstehenden Unterkünften Zuflucht.
Niemand musste in Gruppenunterkünften untergebracht werden.
Tage zuvor stürzten Gesteinsmassen vom Kleinen Nesthorn auf den Birchgletscher.
Dabei löste sich ein Murgang, der bis an den südlichen Dorfrand rollte.
Er kam etwa 500 Meter oberhalb des Flusses Lonza zum Stillstand.
Das Volumen entsprach einer kleinen Lawine.