Die Europäische Union hat Verträge für das IRIS²-Satellitensystem unterzeichnet. Diese sichere Satellitenkonstellation soll die Verteidigungs- und Kommunikationskapazitäten Europas stärken. Das Projekt kostet 11 Milliarden Euro und soll bis 2030 vollständig in Betrieb gehen.
Die Europäische Kommission arbeitet dabei mit SES SA, Eutelsat SA und Hispasat S.A. zusammen. Die ersten Satellitenstarts sind für 2029 geplant.
Sicheres Netzwerk für Krisenzeiten
IRIS² bietet sichere Kommunikation für EU-Mitgliedstaaten, Unternehmen und Bürger. Andrius Kubilius, EU-Kommissar für Verteidigung und Raumfahrt, nannte es einen „Meilenstein für Europas Verteidigung.“
„Unser Raumfahrtprogramm unterstützt jetzt direkt die Verteidigungsbedürfnisse unserer Mitgliedstaaten,“ sagte Kubilius. Er verwies auf Bedrohungen wie Angriffe auf Unterseekabel und russische Störmanöver in der Ostsee. IRIS² gewährleistet selbst in Krisenzeiten eine stabile Verbindung.
Josef Aschbacher, Generaldirektor der ESA, betonte die Stärkung der europäischen Widerstandskraft und Wettbewerbsfähigkeit.
Finanzierung und Zeitplan für den Start
Die EU stellt 6 Milliarden Euro bereit, davon 2 Milliarden bis 2027. Die ESA trägt 550 Millionen Euro bei, während private Investoren 4,1 Milliarden Euro investieren.
Die Entwurfsphase dauert ein Jahr. Danach folgt die Entwicklungs- und Testphase bis 2028. Ab 2029 starten bis zu 13 Ariane-6-Raketen die Satelliten. Der vollständige Betrieb ist für 2030 geplant.
Fünf Länder – Frankreich, Italien, Luxemburg, Griechenland und Spanien – werden ab 2025 ihre Satellitenkapazitäten im GovSatcom-Programm bündeln. Erste Dienste werden Ende 2027 verfügbar sein.
Das mehrschichtige System umfasst Satelliten in verschiedenen Umlaufbahnen: 8.000 km, 1.200 km und zwischen 450 und 750 km Höhe. Diese Struktur garantiert globale Abdeckung und schnelle Datenübertragung zu Bodenstationen in Luxemburg, Frankreich und Italien.
Zusammenarbeit mit Drittstaaten
Drittländer können als zahlende Kunden oder Vollmitglieder teilnehmen. Für die Vollmitgliedschaft ist die Zustimmung des EU-Rates erforderlich. Norwegen und Island haben bereits Ausnahmen erhalten. Japan, Südkorea, Australien und mehrere afrikanische Länder zeigen ebenfalls Interesse an IRIS²-Diensten.