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Eurovision-Gewinner JJ fordert Israels Ausschluss vom Wettbewerb 2026

by Nadine Koller
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Der österreichische Sieger des Eurovision Song Contests 2025, JJ, hat sich offen für einen Ausschluss Israels aus dem kommenden Wettbewerb in Wien ausgesprochen. Im Interview mit der spanischen Zeitung El País sagte der 24-jährige Sänger: „Ich wünsche mir einen ESC in Wien – aber ohne Israel. Doch die Entscheidung liegt beim EBU. Wir Künstler können nur unsere Stimme erheben.“ JJ, mit bürgerlichem Namen Johannes Pietsch, gewann mit seiner pop-operatischen Ballade Wasted Love das Finale, in dem er sich knapp gegen die israelische Teilnehmerin Yuval Raphael durchsetzte.

Politik, Protest und Stimmenwirbel

Israels Teilnahme wurde im Vorfeld und während des Wettbewerbs scharf kritisiert – vor dem Hintergrund des anhaltenden Kriegs in Gaza. Auch der spanische Premierminister Pedro Sánchez sprach sich öffentlich für einen Ausschluss aus: Wenn Russland 2022 wegen des Angriffs auf die Ukraine vom ESC ausgeschlossen wurde, müsse Gleiches für Israel gelten. „Doppelmoral im Kulturbereich dürfen wir nicht zulassen“, erklärte Sánchez.

Neben der politischen Debatte gerät nun auch das Abstimmungssystem unter Druck. Spaniens öffentlich-rechtlicher Sender RTVE forderte eine Prüfung der Televoting-Ergebnisse – aus Sorge vor möglichem Einfluss durch teilnehmende Staaten. Israel hatte aus Spanien die Höchstwertung von 12 Punkten erhalten. Auch Sender aus Irland, Belgien und Finnland äußerten Zweifel. JJ selbst nannte das Abstimmungsergebnis „seltsam“ und plädierte für mehr Transparenz. Zudem unterstützte er die Forderungen des Schweizer Vorjahressiegers Nemo, der sich ebenfalls für Israels Ausschluss starkgemacht hatte.

Zweite Plätze und politische Neutralität

Yuval Raphael, Israels ESC-Teilnehmerin, überlebte den Angriff auf das Nova-Musikfestival 2023 durch Hamas-Kämpfer. Sie äußerte sich bisher nicht zu JJs Aussagen. Auf Instagram bedankte sie sich bei ihren Unterstützern: „Ich versuche immer noch, all das zu verarbeiten. Ich habe mich nie so stark gefühlt!“ Ihr Lied New Day Will Rise erhielt Punkte aus 34 von 38 Ländern.

Die European Broadcasting Union (EBU), Veranstalterin des Wettbewerbs, betont regelmäßig die politische Neutralität des ESC. Auf eine aktuelle Stellungnahme reagierte sie bislang nicht.

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