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Explosion in Moskau: Russischer Chemiewaffen-General getötet

by Jerry Jackson
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Sprengsatz in E-Scooter tötet ranghohen General

In Moskau ist der russische Generalleutnant Igor Kirillov bei einer gezielten Explosion ums Leben gekommen. Ein versteckter Sprengsatz detonierte in einem E-Scooter vor einem Wohnhaus in einem südöstlichen Stadtteil der Hauptstadt. Kirillovs Stellvertreter kam ebenfalls bei dem Anschlag ums Leben.

Dashcam-Aufnahmen zeigen, wie Kirillov und sein Stellvertreter das Gebäude verlassen. Sekunden später erschütterte eine heftige Explosion die Umgebung. Russische Ermittler bestätigten, dass der Sprengsatz im Scooter versteckt war und am 17. Dezember gezündet wurde.

Die ukrainische Sicherheitsbehörde SBU übernahm die Verantwortung für den Anschlag. Ein Vertreter der SBU erklärte, Kirillov sei wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen gegen ukrainische Soldaten ins Visier geraten. Nur einen Tag zuvor hatte die Ukraine einen Haftbefehl gegen ihn ausgestellt.

Wer war Igor Kirillov?

Igor Kirillov leitete seit 2017 die russische Einheit für radiologische, chemische und biologische Verteidigung (RKhBZ). Diese Spezialeinheit ist für Einsätze in kontaminierten Gebieten und chemische Kriegsführung zuständig. Der Westen warf Kirillov vor, chemische Waffen wie Chlorpikrin in der Ukraine eingesetzt zu haben. Die britische Regierung belegte ihn im Oktober mit Sanktionen.

Kirillov fiel auch durch Desinformationskampagnen auf. Er beschuldigte die Ukraine wiederholt, chemische Waffen einzusetzen oder eine „schmutzige Bombe“ zu entwickeln. Besonders umstritten war sein Vorwurf, Kiew wolle Drohnen einsetzen, um infizierte Moskitos freizusetzen und Krankheiten zu verbreiten.

Er verteidigte zudem Russland in Fällen internationaler Vergiftungen. Kirillov versuchte, die britische Untersuchung des Skripal-Falls zu diskreditieren und behauptete, der Anschlag sei von den USA orchestriert worden.

Russlands Führung reagiert auf den Anschlag

Der Vorfall hat die russische Führung schwer erschüttert. Dmitri Medwedew, stellvertretender Leiter des Sicherheitsrates, kündigte Vergeltung an. „Wir werden die Verantwortlichen eliminieren – die politische und militärische Führung der Ukraine“, sagte er.

Die Ermittler konzentrieren sich darauf, wie die Attentäter Kirillov aufspüren und den Sprengsatz platzieren konnten. Russische Medien spekulieren, dass der Sprengsatz ferngesteuert gezündet wurde.

Dieser Anschlag ist der jüngste in einer Serie gezielter Angriffe auf hochrangige russische Militärs und Regierungsvertreter. Erst letzte Woche erklärte der ukrainische Geheimdienst, den führenden russischen Raketenspezialisten Michail Schatski in einem Wald nahe Moskau getötet zu haben.

Die Tötung eines hochrangigen Generals wie Kirillov wird innerhalb der russischen Militärführung für Aufsehen sorgen. Ein ehemaliger russischer Verteidigungsbeamter sagte, der Vorfall werde zu strengeren Sicherheitsmaßnahmen führen. Dazu gehöre wohl auch ein ständiger Personenschutz für wichtige Militärvertreter.

Ein symbolischer Schlag für Russland

Der Anschlag zeigt, wie tief ukrainische Operationen mittlerweile in das russische Territorium vordringen. Hochrangige Offiziere und pro-russische Propagandisten sind zunehmend Ziel solcher Aktionen.

Neben Kirillov wurden in den letzten Monaten weitere prominente Persönlichkeiten attackiert. Dazu gehörte auch die russische Nationalistin Darya Dugina, die 2023 bei einer Autobombenexplosion in Moskau starb.

Der jüngste Angriff verdeutlicht, wie verwundbar Russland weit abseits der Frontlinie ist. Präsident Wladimir Putin hatte kürzlich noch erklärt, der Krieg in der Ukraine sei „an einem Wendepunkt“. Doch die Tötung Kirillovs zeigt, dass die Sicherheitslage im eigenen Land fragil bleibt.

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