Home » Fehlt ein Gütesiegel für heimisches Gemüse?

Fehlt ein Gütesiegel für heimisches Gemüse?

by Günther Schneider
0 comments

Schweizer Gemüse trägt kein Fairtrade-Label wie Produkte von Max Havelaar.
Saisonarbeiter stechen Spargel, pflücken Erdbeeren und ernten Gemüse auf Schweizer Feldern.
Diese Arbeiter stammen meist aus Polen, Rumänien oder Portugal.
Matija Nuic, Direktor des Verbands Schweizer Gemüseproduzenten, beschreibt die Bedingungen als hart.
2023 arbeiteten mindestens 28’000 Menschen für eine Saison in der Landwirtschaft.
Bund und Gemüseverband kennen keine genauen Zahlen oder Vertragsdetails.

Harte Arbeit, wenig Lohn

Arbeiter leisten oft 55-Stunden-Wochen, manchmal sogar mehr im Sommer.
Empfohlene Monatslöhne liegen bei 3450 Franken, minus 990 Franken für Kost und Logis.
Das ergibt extrem tiefe Stundenlöhne im Vergleich zu anderen Tieflohnbranchen der Schweiz.
Nuic betont jedoch: Im Vergleich zum Heimatland verdienen sie mehr.
Viele möchten möglichst viel arbeiten und dann wieder abreisen.
Das Arbeitsgesetz gilt in der Landwirtschaft nicht.
Kantone regeln Bedingungen in Normalarbeitsverträgen, die aber nicht verpflichten.
Arbeitgeber dürfen auch schlechtere Bedingungen einseitig vereinbaren.
Gesetzlich bleibt das trotzdem erlaubt.

Fairness nur mit höheren Preisen möglich

Nuic will die Arbeitszeit schweizweit auf 49.5 Stunden begrenzen.
Manche Kantone haben das bereits eingeführt – teilweise mit Schichtarbeit.
Nicht alle Arbeiter begrüßen das – viele ziehen lange Tage vor.
Nuic zeigt sich offen für höhere Stundenlöhne.
Er fordert aber Beteiligung aller Marktteilnehmer.
Händler müssten Produzenten entschädigen, Konsumenten mehr zahlen.
Migros verweist auf die Verantwortung der Betriebe und Branchen.
Coop vertraut auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen in der Schweiz.

You may also like

Feature Posts

Recent Post

Newsletter