Im Sudan spitzen sich die Konflikte zu, während Angriffe auf humanitäre Organisationen und lebenswichtige Infrastruktur die Krise verschärfen.
Tödlicher Angriff auf Krankenwagen von Ärzte ohne Grenzen
Ein Krankenwagen der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) wurde im Bundesstaat Nord-Darfur unter Beschuss genommen. Das Fahrzeug war mit dem Logo und der Flagge der Organisation klar gekennzeichnet. Der Angriff ereignete sich, während es eine schwangere Frau in Notlage transportierte. Ziel des Transports war das Saudi Hospital in Al-Fashir.
An Bord befanden sich neben der Patientin zwei Betreuungspersonen, der Fahrer und medizinisches Personal. Eine Betreuerin wurde tödlich verletzt. Der Täter blieb unbekannt. MSF-Notfallkoordinator Michel Olivier Lacharité zeigte sich entsetzt und forderte den Schutz von Patienten, medizinischem Personal und Hilfseinrichtungen. Die Organisation versucht nun, die Verantwortlichen ausfindig zu machen und die Sicherheit ihrer Einsätze zu gewährleisten.
Bürgerkrieg verstärkt die humanitäre Krise
Seit April 2023 kämpfen die sudanesische Armee unter Abdel Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz von Mohamed Hamdan Dagalo um die Macht. Dieser Konflikt hat laut den Vereinten Nationen eine massive humanitäre Krise ausgelöst. Mehr als zwölf Millionen Menschen mussten fliehen, sowohl innerhalb des Landes als auch in Nachbarstaaten. Die Gewalt betrifft zunehmend zivile Einrichtungen und gefährdet lebensrettende humanitäre Einsätze.
Drohnenangriffe zerstören Infrastruktur und verursachen Stromausfälle
Zusätzlich zu den Angriffen auf humanitäre Einrichtungen wurden Drohnenangriffe auf den Merowe-Staudamm im Sudan gemeldet. Der Damm und sein Kraftwerk versorgen Port Sudan sowie andere Regionen mit Strom. Laut der sudanesischen Armee war die RSF-Miliz für die Angriffe verantwortlich. Flammen zerstörten Teile des Elektrizitätssystems, was großflächige Stromausfälle auslöste.
Port Sudan, der aktuelle Sitz der sudanesischen Regierung und UNO-Vertretungen, wurde durch die Angriffe stark beeinträchtigt. Die Auswirkungen verschärfen die ohnehin katastrophale Situation für die Bevölkerung, die bereits unter dem Bürgerkrieg leidet.
Dringender Appell an die Konfliktparteien
Humanitäre Organisationen und die internationale Gemeinschaft appellieren dringend an die Konfliktparteien, Gewalt gegen Zivilisten und medizinisches Personal zu beenden. Gleichzeitig fordern sie Maßnahmen, um kritische Infrastruktur und humanitäre Hilfe zu schützen. Eine friedliche Lösung bleibt essenziell, um das Leid der Menschen zu verringern.