Massive Vorwürfe: Marktbeherrschung und überhöhte Preise
In Großbritannien wurde eine Sammelklage gegen Google eingereicht. Der Konzern soll seine dominante Marktposition ausgenutzt und damit britische Werbekunden über Jahre geschädigt haben.
Der Kläger Or Brook, Professor für Wettbewerbsrecht an der Universität Leeds, wirft Google vor, den Wettbewerb gezielt unterdrückt zu haben. Dadurch seien die Preise für Werbeanzeigen deutlich gestiegen. Unternehmen hätten keine echte Alternative gehabt, um ihre Produkte online sichtbar zu machen.
Ein zentrales Problem sei, dass Google auf Android-Geräten seine Dienste wie Search und Chrome als Standard vorinstallieren ließ – zum Nachteil anderer Anbieter.
Deal mit Apple und Milliardenumsätze im Fokus
Die Klage betrifft alle britischen Unternehmen, die zwischen Anfang 2011 und Mitte April 2025 Google-Anzeigen gebucht haben.
Zusätzlich wird Google vorgeworfen, Apple hohe Summen gezahlt zu haben, damit Google als Standardsuchmaschine im Safari-Browser bleibt. Auch das habe den Wettbewerb verzerrt.
Allein im Jahr 2023 soll Alphabet, Googles Mutterkonzern, mehr als 16 Milliarden Euro mit Suchanzeigen verdient haben. Diese Zahlen zeigen, wie groß der Einfluss des Unternehmens in diesem Bereich ist.
Wettbewerbshüter weltweit werden aktiv
Die britische Wettbewerbsbehörde CMA prüft aktuell, ob Google im Werbemarkt gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen hat.
Auch international wächst der Druck. In Japan wurde dem Unternehmen kürzlich eine behördliche Anweisung erteilt – wegen möglicher Verstöße gegen das Kartellrecht.
Google oder Alphabet haben sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert. Sollte die Klage erfolgreich sein, könnten zahlreiche Firmen in Großbritannien Anspruch auf Entschädigung haben.