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Hilfskürzungen lähmen weltweiten Kampf gegen Tuberkulose

by Michael Blaser
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Internationale Gesundheitsbehörden warnen vor dramatischen Folgen durch gestrichene Mittel im Kampf gegen Tuberkulose.

In über 25 Ländern brechen Programme gegen Tuberkulose (TB) wegen gekürzter internationaler Hilfen massiv zusammen.
Gesundheitsexperten berichten, dass diese plötzlichen Einschnitte die weltweiten Fortschritte gefährden.
Die Tuberkulose bleibt die tödlichste Infektionskrankheit der Welt und könnte wieder stärker ausbrechen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) äußert sich alarmiert über die weltweiten Rückschritte.

TB ist eine bakterielle Infektion, die meist die Lunge befällt, aber auch andere Organe erreichen kann.
Manche Infizierte entwickeln keine Symptome, dennoch kann TB jährlich über eine Million Menschen töten.

Medikamente fehlen – Personalnot verschärft die Krise

In 27 Ländern greifen die Kürzungen bereits tief in die medizinische Versorgung ein, warnen Fachleute.
Besonders betroffen sind Regionen in Afrika, Südostasien und im westlichen Pazifikraum.
Kliniken kämpfen mit zu wenig Personal, was Diagnose und Behandlung deutlich verzögert.
Überwachungsmaßnahmen versagen zunehmend, weil Helfer Infizierte nicht mehr frühzeitig erkennen.
Aufklärung und Unterstützung auf Gemeindeebene nehmen spürbar ab.

Neun Staaten haben akute Probleme bei der Beschaffung lebenswichtiger TB-Medikamente.
Patienten müssen diese Medikamente täglich über vier bis sechs Monate einnehmen.
Wer die Behandlung frühzeitig abbricht, fördert die Resistenz der Bakterien gegen gängige Arzneien.
Diese Entwicklung gefährdet die Wirkung bestehender Therapien erheblich.
Die WHO spricht bereits jetzt von verheerenden Auswirkungen.

Erfolge der letzten 20 Jahre stehen auf dem Spiel

Die WHO nennt keine konkreten Staaten, warnt jedoch schärfer als je zuvor vor weitreichenden Folgen.
Ein großer Geberstaat hat in den vergangenen Jahren milliardenschwere Unterstützungen gestrichen.
Dieses Land hat sich zudem aus der UN-Gesundheitsorganisation zurückgezogen.
Dadurch fehlen entscheidende Gelder, die seit Jahrzehnten Tuberkuloseprogramme gestützt hatten.

Die bisherigen Erfolge könnten verloren gehen, sagte WHO-Direktor Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus.
Weltweit profitierten rund 79 Millionen Menschen von den Maßnahmen seit dem Jahr 2000.
Doch Mediziner beobachten seit Jahren eine zunehmende Resistenz der Erreger gegen Antibiotika.

Kriege in Afrika, im Nahen Osten und in der Ukraine verschlimmern die Lage der Schwächsten zusätzlich.
Steigende Medikamentenresistenz trifft gerade sie besonders hart, so Gesundheitsexperten.

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