Die IV meldete 7.399 Rentenbezüger zwischen 18 und 24 Jahren mit psychischen Erkrankungen.
Diese Gruppe macht zwei Drittel aller IV-Bezüger in diesem Alter aus.
Die neuen Zahlen alarmieren auch die IV selbst.
Thomas Pfiffner, Vizepräsident der IV-Stellen-Konferenz (IVSK), fordert deshalb grundlegende Reformen.
Er will, dass unter 30-Jährige keine IV-Rente mehr bekommen.
Stattdessen soll die IV eine reduzierte Leistung anbieten.
Diese Leistung soll an Bedingungen wie Therapie oder Integrationsmassnahmen geknüpft sein.
Pfiffner betont, dass die IV die Betroffenen aktiv begleiten möchte.
„Wir halten das Dossier offen und betreuen die Person im Case-Management weiter“, erklärt er.
Neue Rentenregelung soll Rückkehr erleichtern
Pfiffner kritisiert die aktuelle Regelung bei Rentenzusprache.
Heute erhalten viele eine unbefristete Rente und kehren kaum ins Berufsleben zurück.
Das blockiert laut ihm den Wiedereinstieg dauerhaft.
Deshalb fordert er befristete Renten für alle Bezüger.
Derzeit erlaubt das Gesetz solche zeitlich begrenzten Renten nicht.
Eine Rentenaufhebung verlangt eine nachgewiesene gesundheitliche Besserung.
Dieser Nachweis fällt schwer, wenn der Versicherte nicht mitwirkt.
Pfiffner will auch das Denken der Versicherten verändern.
Unbefristete Renten führen laut ihm zu langfristiger Abhängigkeit.
„Eine Rente auf drei Jahre verändert die Perspektive“, sagt er.
Bundesrat prüft IV-Reform noch vor dem Sommer
Die IV-Stellen-Konferenz legte ihre Vorschläge dem Bundesrat vor.
Dieser wird noch vor den Sommerferien über die Reformideen beraten.
Ziel bleibt eine IV, die junge Menschen besser begleitet statt früh verrentet.
Pfiffner und die IVSK wollen so neue Wege zur Reintegration schaffen.
Die Diskussion über diese Eingriffe beginnt bald auf höchster politischer Ebene.