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Jaguar schließt US-Produktion wegen Zollstreitigkeiten aus

by Michael Blaser
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Jaguar lehnt Fertigung in den Vereinigten Staaten ab

Der britische Autohersteller Jaguar Land Rover erklärte, dass er keine Fahrzeuge in den USA produzieren wird. Die Unternehmensleitung begründete diesen Schritt mit den wachsenden Spannungen infolge der von Präsident Donald Trump eingeführten Zollmaßnahmen.

Ein Unternehmenssprecher stellte diese Entscheidung nach Medienberichten klar, die Aussagen des CEOs als Hinweis auf eine mögliche US-Produktion interpretierten. Während eines Pressegesprächs zum Jahresergebnis betonte der Sprecher, dass Jaguar derzeit keinerlei Pläne für eine Fahrzeugfertigung in den USA verfolge.


Jaguar reagiert auf Zölle mit Export-Stopp

Jaguar, das in den USA über keine Produktionsstätten verfügt, hatte seine Fahrzeugexporte in die Vereinigten Staaten im April vorübergehend ausgesetzt. Grund dafür waren die ersten Ankündigungen neuer Importzölle durch Präsident Trump. In diesem Monat nahm Jaguar die Lieferungen in die USA jedoch wieder auf, obwohl das Handelsumfeld weiter als unsicher gilt.

Diese Woche schloss sich das Unternehmen einer wachsenden Zahl von Firmen an, die wegen der instabilen Lage keine Gewinnprognosen mehr abgeben. Die ständigen Änderungen in der US-Handelspolitik erschweren weltweit die Geschäftsplanung vieler Konzerne.


US-Handelspolitik bringt globale Industrie ins Wanken

An Trumps selbsternanntem „Tag der Befreiung“ Anfang April kündigte der Präsident an, dass sämtliche Exporte aus Großbritannien mit einem Einfuhrzoll von 10 % belegt würden. In den darauffolgenden Wochen verschärfte die US-Regierung die Maßnahmen weiter, insbesondere bei Autos, Stahl und Aluminium.

Letzte Woche kündigten die USA jedoch an, bestimmte Mengen britischen Stahls und Aluminiums zollfrei zuzulassen. Außerdem senkten sie die Einfuhrabgaben für eine begrenzte Anzahl britischer Fahrzeuge.

Trotz dieser teilweisen Lockerungen gelten für den Großteil der britischen Exporte in die USA weiterhin pauschale Zölle in Höhe von 10 %.


Großkonzerne warnen vor wirtschaftlichen Folgen

Auch andere Premium-Autobauer haben zurückhaltend auf die angespannte Handelssituation reagiert. Mercedes-Benz und Stellantis, die Muttergesellschaft von Chrysler, verzichten ebenfalls auf Prognosen. Ford rechnet damit, dass die US-Zölle das Unternehmen in diesem Jahr rund 1,5 Milliarden Dollar (1,13 Milliarden Pfund) kosten werden.

Auch außerhalb der Autoindustrie äußerten sich Unternehmenschefs besorgt über die wirtschaftlichen Folgen der Zölle. Im vergangenen Monat passten Intel, Skechers und Procter & Gamble ihre Gewinnprognosen an oder zogen sie komplett zurück – als Reaktion auf die zunehmende Unsicherheit.

Der Sportartikelkonzern Adidas kündigte an, dass die Einfuhrabgaben die Preise in den USA für beliebte Modelle wie Gazelle und Samba steigen lassen werden. Spielzeugriese Mattel gab bekannt, dass auch bei einigen seiner Produkte die Preise steigen müssen, um die zollbedingten Mehrkosten auszugleichen.

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