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JD Vances Grönland-Besuch nach Kritik deutlich verkürzt

by Jerry Jackson
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Strategischer Zwischenstopp in der Arktis
US-Vizepräsident JD Vance reiste am Freitag gemeinsam mit seiner Frau Usha und hochrangigen Regierungsbeamten nach Grönland. Anstatt lokale Politiker zu treffen oder Städte zu besuchen, flog die Delegation direkt zur abgelegenen US-Luftwaffenbasis Pituffik.
Dort scherzte Vance mit US-Soldaten über die eisigen Temperaturen und das „Polar Bear Plunge“ – ein Sprung ins eiskalte Wasser. Doch schnell wurde der Besuch politisch. „Wir haben vielleicht ein gewisses Interesse an Grönland“, sagte er. In Washington sprach Trump noch deutlicher: „Wir müssen Grönland haben.“

Geplante Kulturveranstaltungen abgesagt
Ursprünglich wollte die Delegation an kulturellen Veranstaltungen teilnehmen – darunter ein Hundeschlittenrennen und Treffen mit Einheimischen in Nuuk und Sisimiut. Doch diese Pläne wurden kurzfristig gestrichen. Grönländische und dänische Behörden kritisierten, dass sie im Vorfeld nicht einbezogen wurden und warfen den USA politische Einmischung vor.
Der scheidende Premierminister Grönlands nannte den Besuch eine „Provokation“, da nach den Wahlen im März noch keine neue Regierung gebildet worden war. Auch ein Reiseunternehmen in Nuuk zog eine Einladung an die Second Lady zurück und begründete dies mit der politischen Ausrichtung der Reise. In Sisimiut bereiteten Demonstrierende stillen Protest vor.

Militärischer Schwerpunkt statt Bürgerdialog
Nach dem Rückzug aus dem öffentlichen Programm konzentrierte sich der Besuch ausschließlich auf sicherheitspolitische Themen. Auf der Luftwaffenbasis Pituffik, rund 1.200 Kilometer vom Nordpol entfernt, erhielt die Delegation militärische Lageberichte und sprach mit dort stationierten Soldaten. Etwa 650 Personen arbeiten auf der Basis, darunter Personal aus den USA, Dänemark, Kanada und Grönland.
Organisiert wurde die Reise unter anderem von Tom Dans, einem ehemaligen US-Arktisbeauftragten, der heute wirtschaftliche Beziehungen zwischen den USA und Grönland fördert. Doch trotz dieser Bemühungen machte der frostige Empfang deutlich: Trumps Wunsch, Grönland für die USA zu gewinnen, stößt vor Ort auf breite Ablehnung.

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