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Leopard-1-Panzerstreit beendet: Ruag verkauft gesamte Flotte an Rheinmetall

by Jonas Bärtschi
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Vergleich mit GLS ebnet Weg für Großdeal

Der jahrelange Rechtsstreit zwischen dem bundeseigenen Schweizer Rüstungskonzern Ruag und der deutschen Firma Global Logistics Support (GLS) ist beigelegt. In einem außergerichtlichen Vergleich konnte Ruag die Eigentumsrechte an 25 Leopard-1-Panzern sichern. Über die genaue Höhe der Entschädigungszahlung wurde Stillschweigen vereinbart. Ruag betont jedoch, dass ihre wirtschaftlichen Interessen im Rahmen des Vergleichs umfassend berücksichtigt wurden.


Rückblick auf einen jahrelangen Konflikt

Auslöser des Konflikts war ein Deal aus dem Jahr 2019. GLS hatte die Panzer damals von Ruag gekauft, sie aber nie abgeholt. Ruag zahlte daraufhin den Kaufpreis zurück. Als später erneut Geld floss, reklamierte GLS erneut das Eigentum an den Fahrzeugen – der Streit eskalierte. Mit dem aktuellen Vergleich wird der Weg für eine endgültige Lösung frei.


Rheinmetall erhält nun alle 96 Panzer

Die 25 Panzer sind Teil eines Gesamtbestands von 96 Leopard-1-Fahrzeugen, die Ruag vor fast einem Jahrzehnt von der italienischen Armee übernommen hatte. Bereits zuvor hatte Ruag angekündigt, 71 dieser Panzer an Rheinmetall zu veräußern. Mit dem Vergleich gelangen nun auch die restlichen 25 in den Besitz des deutschen Rüstungskonzerns – damit übernimmt Rheinmetall die gesamte Flotte.

Die Weitergabe an die Ukraine wurde vom Bundesrat ausgeschlossen. Diese Garantie war entscheidend dafür, dass das Geschäft Ende Mai politisch genehmigt wurde. Interne Prüfberichte hatten zuvor Unregelmäßigkeiten bei Lagerung und Bewertung der Panzer aufgezeigt. Eine Untersuchung gegen ein Kadermitglied der Ruag läuft derzeit noch.

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