Polens Rekordtorschütze reagiert auf Kapitäns-Aus
Robert Lewandowski hat überraschend seinen Rückzug aus der polnischen Nationalmannschaft verkündet – allerdings unter Vorbehalt. Der 36-jährige Torjäger vom FC Barcelona erklärte am Sonntag, er werde nicht mehr für Polen spielen, solange Michał Probierz als Teamchef im Amt sei. Hintergrund ist offenbar ein Vertrauensverlust, nachdem Probierz den langjährigen Kapitän durch Piotr Zieliński (Inter Mailand) ersetzt hatte.
„Verlust des Vertrauens“ – Lewandowski meldet sich emotional
Lewandowski schrieb in sozialen Medien:
„Angesichts der Umstände und eines Vertrauensverlustes gegenüber dem Trainer habe ich entschieden, nicht mehr für die Nationalmannschaft zu spielen, solange er im Amt ist. Ich hoffe, ich bekomme noch einmal die Chance, für die besten Fans der Welt zu spielen.“
Mit 85 Toren in 158 Länderspielen ist Lewandowski Polens Rekordtorschütze. Für die aktuelle Länderspielpause wurde er von Probierz nicht mehr berücksichtigt.
Trainerentscheidung sorgt für Bruch
Die Polnische Fußballverband (PZPN) hatte bekannt gegeben, dass Probierz die Entscheidung zur Absetzung Lewandowskis persönlich dem Team, dem Stab und dem Spieler mitgeteilt habe. Auf der kommenden Pressekonferenz am Montag vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Finnland will Probierz sich den Medien stellen – gemeinsam mit dem neuen Kapitän Zieliński.
Polen zwischen Krisen-EM und erfolgreicher Qualifikation
Probierz hatte das Amt im September 2023 übernommen. Unter seiner Führung enttäuschte Polen bei der EM 2024, schied als erste Mannschaft bereits in der Vorrunde aus und belegte den letzten Platz in ihrer Gruppe.
Trotz des EM-Debakels läuft es in der WM-Qualifikation 2026 bislang deutlich besser: Polen führt die Gruppe mit zwei Siegen aus zwei Spielen an. Die Niederlande liegen nach einem Spiel auf Rang drei.
Ob Lewandowski je wieder für Polen aufläuft, hängt nun von der weiteren Amtszeit von Probierz ab. Ein offener Machtkonflikt im polnischen Fußball zeichnet sich ab.
