Der französische Präsident Emmanuel Macron kündigte an, am Donnerstag mit europäischen Verbündeten über eine gemeinsame nukleare Abschreckung zu sprechen.
In einer Fernsehansprache am Mittwoch betonte er die Bedeutung militärischer Eigenständigkeit Europas und die Notwendigkeit, die Ukraine weiterhin zu unterstützen.
„Russland ist heute und für lange Zeit eine Bedrohung für Frankreich und Europa“, sagte er deutlich.
Europa muss sich auf nachlassende US-Unterstützung vorbereiten
Macron stellte die Frage, ob Russland nach der Ukraine aufhören werde, und warnte vor Moskaus anhaltendem militärischen Aufrüstungsprogramm.
Er kritisierte, dass die USA ihre Position geändert und die Hilfe für die Ukraine reduziert hätten, wodurch künftige Verpflichtungen unsicher bleiben.
„Wir treten in eine neue Ära ein“, erklärte Macron und forderte Europa auf, sich auf ein mögliches geringeres US-Engagement vorzubereiten.
Er beschuldigte Russland, gezielt europäische Sicherheit zu destabilisieren, indem es Wahlen manipuliert, Cyberangriffe verübt und politische Gegner auf fremdem Boden eliminiert.
Frankreich schlägt europäische Friedenstruppe vor
Macron warnte, dass ein einfacher Waffenstillstand mit Russland nicht ausreiche, da Moskau frühere Abkommen immer wieder gebrochen habe.
Um langfristigen Frieden zu sichern, schlug er vor, europäische Truppen in der Ukraine zu stationieren, um eine erneute russische Invasion zu verhindern.
Er bekräftigte die Bedeutung der französischen Atomwaffen als Abschreckungsmittel und stellte deren Nutzung für die gemeinsame europäische Verteidigung zur Debatte.
Europas Staats- und Regierungschefs werden diese Sicherheitsmaßnahmen am Donnerstag auf dem Brüsseler Gipfel diskutieren, wo nukleare Abschreckung und die Ukraine im Mittelpunkt stehen.
Macron telefonierte mit US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und bekräftigte Frankreichs Einsatz für einen stabilen und dauerhaften Frieden.
Der britische Premierminister Keir Starmer und Macron setzen sich für eine Friedenstruppe in der Ukraine ein, falls Moskau und Kiew eine Einigung erzielen.