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Meldungen über Rassismus nehmen 2024 deutlich zu

by Michael Blaser
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Die Zahl der gemeldeten Diskriminierungsfälle steigt weiterhin stark an.
Die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus (EKR), Human Rights Watch und das Beratungsnetz für Rassismusopfer meldeten am Sonntag 1211 dokumentierte Fälle.
Das entspricht 335 Fällen oder etwa 40 Prozent mehr als im Jahr 2023.

Die Organisationen führen den Anstieg auf die wachsende Polarisierung der öffentlichen Meinung und die geopolitische Lage zurück.
Zusätzlich kennen immer mehr Menschen die Beratungsstellen und suchen schneller Hilfe, betonen die Verantwortlichen.

Schulen im Fokus rassistischer Diskriminierung

19 Prozent der Meldungen kamen aus dem Bildungsbereich, hauptsächlich aus der obligatorischen Schule.
Eine Mutter meldete beispielsweise die Ausgrenzung ihres Sohnes sowie Hitlergrüße und rechtsextreme Symbole in der Klasse.
Lehrer und Schulsozialarbeiter griffen mit Unterstützung der Beratungsstelle ein.

Die Organisationen fordern verstärkte Aufklärungsarbeit in Schulen und empfehlen Weiterbildungen für Lehrkräfte.
Frühe Intervention könne viele langfristige Probleme verhindern, so die Experten.

Fremdenfeindlichkeit und antiislamischer Rassismus auf dem Vormarsch

Ausländer- und Fremdenfeindlichkeit bildeten mit 35 Prozent das häufigste Diskriminierungsmotiv (426 Fälle).
Rassismus gegen Schwarze folgte mit 30 Prozent oder 368 Meldungen.
Am Arbeitsplatz trat am häufigsten Ausländerfeindlichkeit auf, in Schulen hauptsächlich Anti-Schwarzen-Rassismus.

Besonders stark wuchs antiislamischer Rassismus, der nun 17 Prozent aller Fälle ausmacht (209 Meldungen).
Der Antisemitismus blieb mit 66 dokumentierten Vorfällen auf hohem Niveau stabil.
Rassismuserfahrungen können erhebliches Leid verursachen und gravierende gesundheitliche Folgen haben, warnen die Organisationen.

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