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MFL produziert Panzerteile – Großauftrag bringt Millionen und neue Perspektiven

by Rudolph Angler
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Die Maschinenfabrik Liezen und Gießerei (MFL) erhält einen Großauftrag aus der Rüstungsbranche und produziert künftig Komponenten für den Panzer Leopard 2.

Der Auftrag stammt vom deutsch-französischen Rüstungskonzern KNDS und umfasst Turmgehäuse für das Hauptwaffensystem der österreichischen Panzertruppe.

MFL wird dafür einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag erhalten. Die Firma sieht darin nicht nur wirtschaftliche Sicherheit, sondern auch eine Chance für den Einstieg in neue Märkte.

Durch diesen Schritt will sich MFL dauerhaft als zuverlässiger Partner der Rüstungsindustrie etablieren. Die EU plant, bedingt durch die geopolitische Lage, bis zu 800 Milliarden Euro in Verteidigung zu investieren – davon will MFL langfristig profitieren.

Panzerproduktion sichert Arbeitsplätze und stärkt den Standort Liezen

MFL-Geschäftsführer Herbert Decker betont, dass der Auftrag wichtige Arbeitsplätze sichert und gleichzeitig den Wirtschaftsstandort Österreich stärkt.

Die tonnenschweren Schweißkonstruktionen, die MFL fertigt, schützen sowohl die Besatzung als auch empfindliche technische Systeme. Decker verweist auf jahrzehntelange Erfahrung im Bereich präziser Schweißkomponenten und Gussteile.

Das Unternehmen musste sich strategisch breiter aufstellen, um angesichts gestiegener Kosten langfristig überlebensfähig zu bleiben. Der neue Fokus liegt nun auf wachstumsstarken Bereichen wie der Verteidigungsindustrie.

MFL setzt dabei auf eine der größten Schweißroboteranlagen Mitteleuropas, die dem Unternehmen einen klaren Wettbewerbsvorteil verschafft.

Das Produktportfolio umfasst neben Turmgehäusen auch Panzerwannen und weitere sicherheitsrelevante Komponenten, die in Serie gefertigt werden.

Forderung nach mehr Wertschöpfung im Inland und politischem Umdenken

MFL-Eigentümervertreter Reinhard Haider fordert eine stärkere politische Verpflichtung zur heimischen Produktion bei öffentlichen Rüstungsaufträgen.

Haider sieht Österreich im Nachteil, wenn andere Länder – wie Deutschland – vertraglich hohe inländische Wertschöpfungsanteile sichern.

So hat Deutschland beim Panzerkauf aus Finnland durchgesetzt, dass 90 Prozent der Wertschöpfung im Land verbleiben.

Österreich hingegen verzichtet laut Haider leichtfertig auf Milliarden, die für die heimische Wirtschaft dringend nötig wären.

Haider und Decker verlangen daher eine gezielte Stärkung der österreichischen Rüstungsindustrie. Sie sehen in der aktuellen geopolitischen Lage einen klaren Auftrag, in Verteidigungsfähigkeit und Innovationskraft zu investieren.

„Wir besitzen Know-how und Betriebe“, sagt Haider, „nun müssen wir dafür sorgen, dass diese im eigenen Land Aufträge erhalten und international wettbewerbsfähig bleiben.“

Laut Wirtschafts-Compass 2023 erwirtschaftete MFL einen Umsatz von über 122 Millionen Euro. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit lag bei 2,81 Millionen Euro. Aktuell beschäftigt das Unternehmen rund 700 Mitarbeitende, alle am Standort Liezen.

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