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Microsoft begründet weltweite Xbox-Preiserhöhungen mit wirtschaftlichem Druck

by Michael Blaser
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Unternehmen nennt Marktveränderungen und steigende Entwicklungskosten als Hauptgründe

Microsoft hat die Preise für Xbox-Konsolen weltweit deutlich angehoben. Als Gründe nannte der Konzern steigende Entwicklungskosten und veränderte „Marktbedingungen“. Die Preise unterscheiden sich je nach Land. In Großbritannien ist der Preis der Xbox Series S um 50 Pfund auf 299,99 Pfund gestiegen.

In den USA steigen die Preise besonders stark

In den Vereinigten Staaten sind die Preissteigerungen noch deutlicher ausgefallen. Dort kostet die Xbox Series X je nach Modell nun zwischen 100 US-Dollar (75 Pfund) und 130 US-Dollar mehr. Diese Preisänderung erfolgt zu einem Zeitpunkt wirtschaftlicher Unsicherheit, die unter anderem durch neue US-Zölle ausgelöst wurde. Microsoft hat jedoch nicht ausdrücklich bestätigt, dass die Zölle der Hauptgrund für die Preiserhöhung seien.

Xbox wird auch in anderen Regionen deutlich teurer

Auch in anderen Ländern steigen die Konsolenpreise. In Europa ist der Preis der Xbox Series S um 80 Euro gestiegen, in Australien um 50 australische Dollar. Dies stellt eine bemerkenswerte Abweichung von üblichen Branchentrends dar. Normalerweise sinken die Preise für Konsolen im Laufe der Zeit.

In einem aktuellen Blogbeitrag äußerte sich Microsoft zur Situation: „Wir wissen, dass diese Preisänderungen schwierig sind“, schrieb das Unternehmen. „Wir haben diese Entscheidung nur nach sorgfältiger Abwägung der Marktbedingungen und der gestiegenen Entwicklungskosten getroffen.“

Entwickler und Branchenexperten kommentieren Microsofts Vorgehen

Kedhrin Gonzalez, Gründer von Rip & Tear Studios, bezeichnete die Preiserhöhung als „unvermeidbar“ und durch aktuelle Probleme im Welthandel beschleunigt. Er warnte, dass vor allem die Spieler unter den Preissteigerungen leiden würden – mit wenig Hoffnung auf sinkende Preise in der Zukunft.

Gonzalez vermutet, dass diese Entscheidung Microsofts ohnehin schwache Verkaufszahlen weiter belasten und womöglich größere Auswirkungen auf die gesamte Branche haben könnte. „Das wird vermutlich nicht die letzte Preiserhöhung bleiben“, sagte er.

Auch Branchenkenner Christopher Dring, der in einem Fachnewsletter über den Spielemarkt berichtet, sieht einen klaren Zusammenhang mit den aktuellen Handelszöllen. Er erklärte, dass viele Zubehörteile und Komponenten in China hergestellt würden – die Verbindung liege daher auf der Hand.

Dring wies jedoch auch auf weitere Einflussfaktoren hin, etwa Inflation, Währungsschwankungen und generell steigende Betriebskosten. „All diese Faktoren bringen eine Branche ins Wanken, die seit über 20 Jahren kaum Wachstum bei den Nutzerzahlen verzeichnet“, erklärte er.

„Die Herstellungskosten von Konsolen und die Entwicklung von Spielen steigen rasant, obwohl die Nutzerzahlen stagnieren“, fügte er hinzu. „Selbst kleine Zusatzkosten, wie geringe Zölle, können die Rentabilität dieser Geräte erheblich beeinträchtigen.“

Neue Konsolengeneration durchbricht Preis-Traditionen

In früheren Konsolengenerationen sanken die Preise nach dem Marktstart. Diese Entwicklung kehrt sich nun um. Die digitale Version der PlayStation 5 wurde 2020 in Großbritannien zunächst mit 360 Pfund bepreist – heute liegt der Preis bei 429,99 Pfund.

Microsoft teilte außerdem mit, dass einige neue, intern entwickelte Xbox-Spiele ab 2025 79,99 US-Dollar kosten könnten. Dieser Preis entspricht dem von Nintendo angekündigten Titel „Mario Kart World“ – ein Betrag, der unter Spielern als kaum bezahlbar kritisiert wurde.

Im Gegensatz zu Nintendo, das digitale Versionen günstiger anbietet, erklärte Microsoft, dass der Preis einheitlich bleiben werde – egal ob digital oder physisch. Bestehende Spiele seien von dieser Preisänderung nicht betroffen. Die Erhöhung gelte nur für bestimmte neue Titel, die von Microsoft selbst entwickelt würden.

Microsoft machte jedoch keine genauen Angaben dazu, ob auch in Großbritannien mit höheren Preisen für kommende Spiele zu rechnen sei. „Die Preise können je nach Land und Plattform unterschiedlich ausfallen“, erklärte das Unternehmen.

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