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Microsoft: Jeder wird künftig Chef von KI-Mitarbeitern

by Nadine Koller
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Technologiekonzern sieht neue Arbeitswelt durch autonome Agenten entstehen

Microsoft entwirft eine Zukunft, in der jeder Arbeitnehmer zum Leiter von künstlichen Intelligenzen wird. Das Unternehmen erwartet die Entstehung sogenannter „Frontier-Unternehmen“, bei denen Menschen KI-Agenten Aufgaben zuweisen und verwalten.

Jared Spataro, ein Microsoft-Manager, erklärte in einem Blogpost, dass künftig jeder denken müsse wie der CEO eines KI-gestützten Start-ups. Mitarbeitende sollen eigene Agenten aufbauen, delegieren und steuern, um ihre Wirkung im Berufsleben zu erhöhen.

In den kommenden fünf Jahren könnten laut Microsoft die meisten Unternehmen nach diesem Modell arbeiten. Aufgaben wie die Analyse von Verkaufsdaten oder Finanzprognosen sollen künftig von KI-Agenten übernommen werden.

Firmen, die diese Technologien nutzen, sollen schneller wachsen, agiler arbeiten und rascher Werte schaffen.

Vom Assistenten zur eigenständigen KI-Kollegin

Microsoft skizziert drei Phasen der KI-Integration

Laut Microsoft wird die Entwicklung hin zu agentengesteuerten Firmen in drei Phasen verlaufen. Zunächst erhält jeder Mitarbeiter eine KI-Unterstützung für alltägliche Aufgaben.

In der zweiten Phase treten KI-Agenten als digitale Kollegen auf, die eigenständig bestimmte Aufgaben übernehmen. Schließlich leiten Menschen Prozesse nur noch an und lassen KI-Agenten selbstständig Geschäftsabläufe steuern, während sie nur bei Bedarf eingreifen.

Gerade im Wissenssektor, etwa bei Juristen, Forschenden oder Lehrenden, erwartet Microsoft eine ähnliche Entwicklung wie in der Softwareentwicklung. Tätigkeiten werden zunehmend an KI abgegeben.

Beispielsweise könnten KI-Agenten komplette Lieferketten steuern, während Menschen die strategische Ausrichtung und Lieferantenbeziehungen betreuen.

KI-Revolution bringt Chancen, aber auch Arbeitsplatzrisiken

Experten warnen vor sozialen und wirtschaftlichen Folgen

Obwohl Microsoft die Produktivitätsvorteile der KI betont, mahnen Fachleute zur Vorsicht. Laut dem internationalen AI-Sicherheitsbericht könnten viele Beschäftigte durch leistungsfähige KI-Systeme ihre Arbeit verlieren.

Der Internationale Währungsfonds schätzt, dass 60 % der Arbeitsplätze in Industrieländern von KI betroffen sein könnten. Davon würde etwa die Hälfte negativ beeinflusst werden.

Das Tony Blair Institute prognostiziert, dass in Großbritannien bis zu drei Millionen Stellen in der Privatwirtschaft verdrängt werden könnten. Dennoch sollen auch zahlreiche neue Arbeitsplätze entstehen, sodass der Nettoverlust geringer ausfiele.

Dr. Andrew Rogoyski von der University of Surrey warnte, dass Unternehmen bei zu starkem KI-Einsatz essenzielles menschliches Wissen verlieren könnten. Innovation, Kundenbindung und langfristige Unternehmensentwicklung stünden damit auf dem Spiel.

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