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Moody’s entzieht den USA letzte Top-Bonitätsnote wegen steigender Schulden

by Michael Blaser
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Kreditwürdigkeit der USA sinkt durch ungelöste Haushaltsprobleme

Moody’s hat die Bonitätsnote der US-Regierung von „AAA“ auf „Aa1“ herabgestuft und auf anhaltendes Versagen bei der Haushaltsführung hingewiesen. Mehrere US-Regierungen hätten es versäumt, steigende Defizite und Zinskosten in den Griff zu bekommen.

Die Bewertung „AAA“ steht für höchste Kreditwürdigkeit und signalisiert solide Finanzen und zuverlässige Rückzahlungsfähigkeit. Mit dem Entzug dieser Bewertung drückt Moody’s mangelndes Vertrauen in die langfristige Finanzpolitik der USA aus.

Schuldenlast belastet Ruf der Vereinigten Staaten

Bereits 2023 hatte Moody’s vor einem möglichen Verlust der Bestnote gewarnt. Im selben Jahr erfolgte eine Herabstufung durch Fitch, nachdem S&P Global Ratings bereits 2011 gehandelt hatte. Moody’s hielt seit 1917 an der Top-Bewertung der USA fest.

Die Ratingagentur erklärte, die Entscheidung spiegele einen über mehr als ein Jahrzehnt gewachsenen Schuldenstand und stark gestiegene Zinszahlungen wider – beides über dem Niveau vergleichbarer Länder.

Weißes Haus greift Moody’s wegen Entscheidung an

Die US-Regierung reagierte scharf und erklärte, sie arbeite daran, „Bidens Chaos zu beseitigen“, und kritisierte Moody’s heftig. Regierungssprecher Kush Desai warf dem Unternehmen vor, in den vergangenen vier Jahren während wachsender Haushaltsprobleme geschwiegen zu haben.

Eine schlechtere Bonität erhöht in der Regel das Risiko von Zahlungsausfällen und verteuert Kredite für Staaten. Moody’s betonte dennoch, die USA verfügten weiterhin über erhebliche Stärken wie wirtschaftliche Größe, Dynamik und die Rolle des Dollars als Weltreservewährung.

Staatsschulden sollen stark steigen – Wirtschaft schrumpft

Moody’s geht davon aus, dass die US-Staatsschulden bis 2035 auf rund 134 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) steigen werden – ein erheblicher Anstieg im Vergleich zu 98 % im Vorjahr. Das BIP umfasst die gesamte wirtschaftliche Leistung von Unternehmen, Bürgern und Staat.

Die US-Regierung wurde zur Stellungnahme aufgefordert, bislang liegt keine Antwort vor.

Trumps Haushaltsvorlage scheitert – US-Wirtschaft im Rückgang

Die Herabstufung fiel auf denselben Tag, an dem Donald Trumps ehrgeiziges Ausgabenpaket im Kongress scheiterte. Das sogenannte „großartige Gesetz“ erhielt im Haushaltsausschuss des Repräsentantenhauses keine Mehrheit – selbst einige Republikaner stimmten dagegen.

Laut neuen Zahlen schrumpfte die US-Wirtschaft im ersten Quartal des Jahres. Der Rückgang erfolgte durch gesunkene Staatsausgaben und gestiegene Importe, da Unternehmen Güter vor geplanten Zöllen einführten. Die Wirtschaft schrumpfte auf das Jahr gerechnet um 0,3 % – ein deutlicher Einbruch nach einem Wachstum von 2,4 % im Vorquartal, so das Handelsministerium.

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