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NATO verstärkt Schutz der Ostsee: Sabotageabwehr im Fokus

by Nadine Koller
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Neue Sicherheitsmission zum Schutz der Unterwasserinfrastruktur

Die NATO hat angesichts wachsender Bedrohungen in der Ostsee eine neue Mission gestartet. Unter dem Namen Baltic Sentry überwachen Schiffe aus den Niederlanden, Deutschland und Frankreich die Region, um kritische Unterwasserinfrastruktur wie Kabel und Pipelines vor Sabotage zu schützen. Zusätzliche Schiffe werden in den kommenden Tagen erwartet.

Kommandant Erik Kockx, Leiter der NATO-Minenabwehrgruppe, erklärte: „Wir fungieren als Sicherheitskamera der Ostsee und stellen sicher, dass jede potenzielle Bedrohung erkannt und angemessen darauf reagiert wird.“

Sabotagevorfälle häufen sich

Die Mission wurde nach einer Serie von Vorfällen ins Leben gerufen. Zuletzt wurde das Estlink-2-Stromkabel zwischen Finnland und Estland am 25. Dezember beschädigt. Der Öltanker Eagle S soll den Schaden durch einen schleifenden Anker verursacht haben. Der Tanker, der unter der Flagge der Cook-Inseln fährt, wurde von finnischen Behörden festgesetzt. Ermittlungen laufen, ob es sich um einen Unfall oder gezielte Sabotage handelt.

Frühere Zwischenfälle umfassen die Beschädigung der Balticconnector-Gaspipeline und zweier Glasfaserkabel im Herbst 2023. Experten wie Tomas Jermalavičius vom Internationalen Zentrum für Verteidigungs- und Sicherheitsstudien in Tallinn vermuten, dass solche Vorfälle geopolitisch motiviert sein könnten.

Moderne Überwachungstechnologien und geopolitische Spannungen

Um die Region zu sichern, setzt die NATO auf hochmoderne Überwachungstechnologien wie Sonare, Drohnen und Satellitenbilder. Commodore Arjen Warnaar von der niederländischen Marine betonte: „Jedes Schiff, das aus St. Petersburg ausläuft, wird überwacht. Potenzielle Bedrohungen werden ernst genommen und entsprechende Maßnahmen ergriffen.“

Die Mission fällt in eine kritische Phase geopolitischer Spannungen. Die baltischen Staaten planen, ihre Stromnetze bis Februar von Russland zu trennen und in das europäische Netz zu integrieren. Dies erhöht die Anfälligkeit der Region für potenzielle Störaktionen. NATO-Generalsekretär Mark Rutte erklärte bei einem Gipfel in Helsinki: „Die Sicherung der Unterseeinfrastruktur ist entscheidend für die wirtschaftliche und strategische Stabilität Europas.“

Mit Baltic Sentry demonstriert die NATO ihre Bereitschaft, auf hybride Bedrohungen zu reagieren und die Sicherheit der Ostsee zu gewährleisten. Die Mission zeigt, dass die Allianz die Verteidigung ihrer Mitgliedsstaaten weiterhin entschlossen vorantreibt.

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