Home » Neue Herzinsuffizienz-Therapie in Großbritannien senkt Sterberate um 62 Prozent

Neue Herzinsuffizienz-Therapie in Großbritannien senkt Sterberate um 62 Prozent

by Richard Parks
0 comments

Britische Krankenhäuser setzen ab sofort auf ein neues, intensives Behandlungsverfahren bei Herzschwäche – mit durchschlagendem Erfolg. Eine internationale Studie hat ergeben, dass die gezielte Hochdosis-Therapie die Sterblichkeit drastisch verringern kann.

Frühzeitige Hochdosierung verbessert Prognose deutlich

Im Rahmen der globalen Strong-HF-Studie mit 87 Kliniken in 14 Ländern zeigte sich: Patienten, die innerhalb von zwei Wochen nach Diagnose höhere Dosen ihrer Medikamente erhielten, hatten ein deutlich geringeres Risiko zu sterben oder erneut ins Krankenhaus zu müssen.

Die Methode, bekannt als „schnelle Titration“, ersetzt das bisher übliche, langsame Einschleichen über neun bis zwölf Monate. In Großbritannien wurde das Verfahren jetzt unter anderem in St George’s Hospital in London und im Morriston Hospital in Swansea eingeführt.

„Früher brauchten wir Monate, um die optimale Dosis zu erreichen. Jetzt schaffen wir das in wenigen Wochen“, erklärt Matthew Sunter, leitender Herzinsuffizienz-Pfleger am St George’s.
„Das ist ein echter Wendepunkt. Wir können Leben retten und Krankenhausaufenthalte vermeiden.“

Kliniken starten gezielte Umsetzung

In London wurden bereits 14 Patienten erfolgreich behandelt, bis Jahresende sollen 100 weitere folgen. In Swansea plant man die Behandlung von 500 Betroffenen.

Dr. Parin Shah, Kardiologe am Morriston Hospital, betont:

„Die Medikamente sind stark – wir prüfen daher vorab Blutdruck und Nierenwerte. Nicht alle Patienten kommen dafür infrage. Aber für diejenigen, die geeignet sind, ist der Nutzen enorm.“

Die Behandlung reduziert laut Studie nicht nur die Sterberate um 62 Prozent, sondern senkt auch das Risiko eines erneuten Krankenhausaufenthalts um 30 Prozent.

Gesundheitssystem lobt bahnbrechende Ergebnisse

Professor Simon Roy, nationaler Direktor für Herzkrankheiten beim NHS, sieht in der neuen Methode großes Potenzial:

„Diese Therapie könnte die Versorgung tausender Patienten revolutionieren.“

Auch Emily McGrath von der British Heart Foundation spricht von einem „vielversprechenden Fortschritt“.

Das Gesundheitsministerium erklärte in einer Stellungnahme:

„Die Ergebnisse aus St George’s zeigen eindrucksvoll, dass der NHS weltweit bei medizinischen Innovationen vorne mit dabei ist.“

In Großbritannien leben rund eine Million Menschen mit Herzinsuffizienz – einer chronischen, nicht heilbaren Erkrankung. Das neue Behandlungsverfahren gibt nun berechtigte Hoffnung auf ein längeres Leben und bessere Lebensqualität.

You may also like

Feature Posts

Recent Post

Newsletter