Home » Neue SpaceX-Crew startet zur ISS – Rückkehr nach neun Monaten Verzögerung

Neue SpaceX-Crew startet zur ISS – Rückkehr nach neun Monaten Verzögerung

by Richard Parks
0 comments

Austauschmission bringt festgesessene NASA-Astronauten nach Hause

Nach neun Monaten im Orbit kehrt ein NASA-Duo bald zur Erde zurück. Am Freitagabend startete eine SpaceX Falcon 9-Rakete erfolgreich vom Kennedy Space Center in Florida und brachte vier neue Astronauten zur Internationalen Raumstation (ISS), um die dort festsitzenden NASA-Astronauten Butch Wilmore und Suni Williams abzulösen.

Der Start erfolgte um 19:03 Uhr ET (23:03 Uhr GMT). Die neue Crew setzt sich aus den NASA-Astronautinnen Anne McClain und Nichole Ayers, beide erfahrene Militärpilotinnen, sowie dem Japaner Takuya Onishi und dem Russen Kirill Peskov, beide ehemalige Linienpiloten, zusammen. Ihr Aufenthalt auf der ISS ist für sechs Monate geplant.

Um eine reibungslose Übergabe zu gewährleisten, bleiben Wilmore und Williams zunächst an Bord, um ihre Nachfolger einzuweisen. Sobald die Übergabe abgeschlossen ist und das Wetter es zulässt, sollen sie in einer SpaceX-Kapsel zur Erde zurückkehren.

Technische Probleme verzögerten die Rückkehr monatelang

Wilmore und Williams starteten ursprünglich am 5. Juni mit Boeings neuer Starliner-Kapsel und sollten nur eine Woche auf der ISS bleiben. Doch nach dem Andocken traten Heliumlecks und Triebwerksausfälle auf, was eine umfangreiche Untersuchung durch NASA und Boeing erforderlich machte. Schließlich wurde entschieden, den Starliner aus Sicherheitsgründen ohne Besatzung zurückzuschicken.

Im September 2023 wurde beschlossen, Wilmore und Williams mit einer SpaceX-Mission nach Hause zu bringen. Doch auch dieser Plan verzögerte sich weiter, als unerwartete Batterieprobleme an einer neuen SpaceX-Kapsel auftraten. Um Zeit zu sparen, wurde schließlich auf eine bereits bewährte Kapsel umgestellt und die Rückkehr auf Mitte März vorgezogen.

Die lange Verzögerung sorgte für Aufsehen. Politiker wie Donald Trump und SpaceX-CEO Elon Musk machten die vorherige Regierung für die Verzögerungen verantwortlich. Dennoch betonten die Astronauten, dass sie hinter den Entscheidungen der NASA stehen.

„Wir wussten, dass sich Missionen unvorhergesehen verlängern können, auch wenn wir nur eine Woche eingeplant hatten“, erklärte Wilmore. „Genau darum geht es in der bemannten Raumfahrt – auf das Unerwartete vorbereitet zu sein.“

Herausforderungen und Rekorde im All

Während ihres verlängerten Aufenthalts spielten Wilmore und Williams eine zentrale Rolle in der Wartung der ISS. Sie führten Reparaturen durch, kümmerten sich um Experimente und unternahmen gemeinsam einen Weltraumspaziergang. Williams stellte dabei einen neuen Rekord auf: Sie hat nun die meiste Zeit im freien All verbracht, die jemals von einer Frau erreicht wurde.

Ein letztes Hindernis trat beim ersten Startversuch der SpaceX-Mission auf, als ein Problem mit dem Hydrauliksystem des Startmechanismus die Mission kurzfristig stoppte. Ingenieure konnten das Problem jedoch schnell beheben.

Obwohl Wilmore und Williams sich gut an die längere Mission angepasst haben, gaben sie zu, dass die Trennung von ihren Familien eine der größten Herausforderungen war. Wilmore freut sich besonders darauf, seine Frau und Töchter wiederzusehen und seine kirchlichen Aktivitäten fortzusetzen. Williams kann es kaum erwarten, mit ihren beiden Labradoren spazieren zu gehen.

„Die Unterstützung, die wir erhalten haben, bedeutet uns viel“, sagte Williams. „Diese Mission hat viel Aufmerksamkeit erregt – mit positiven und negativen Aspekten. Aber das Beste ist, dass sich immer mehr Menschen für Raumfahrt interessieren.“

You may also like

Feature Posts

Recent Post

Newsletter